WikipediaTrotz jüngster Trafficverluste ist Wikipedia nach wie vor sehr stark auf den Suchergebnisseiten von Google vertreten und tritt sogar häufiger auf als Googles eigene Seiten. Das zeigt eine aktuelle Studie. Wikipedia musste demnach zwar in letzter Zeit leichte Rankingverluste hinnehmen, die aber kaum eine Rolle spielen.

Im August wurde über einen Rückgang des organischen Sichetraffics für Wikipedia berichtet. Damit verbunden zeigte sich ein leichter Rückgang der Sichtbarkeit Wikipedias auf den Suchergebnisseiten. Auch Wikipedia-Mitbegründer Jimmy Wales hatte dies eingeräumt, dabei allerdings die Bedeutung Googles für Wikipedia relativiert.

Dass es für Wikipedia im Hnblick auf die Positionen auf den SERPs weiter sehr gut aussieht, zeigt jetzt eine aktuelle Studie von Stone Temple Consulting (STC). In dieser Studie wurden die Platzierungen und URLs auf den Suchergebnisseiten für 34.000 informationale Suchanfragen untersucht und mit einer früheren Studie von Moz verglichen, die sich auf kommerzielle Suchanfragen konzentriert hatte und welche die Grundlage für die Rankingfaktorstudie von Moz bildet. Es wurden drei verschiedene Zeiträume für die Studie gewählt:

  • Die Woche um den 17. April (vor dem Google Mobile-Friendly-Update)
  • Die Woche um den 18. Mai (nach dem Update)
  • Die Woche um den 24. August (nach dem Bericht über den Traffic-Rückgang bei Wikipedia)

Insgesamt wurden ca. 347.000 URLs aus den einzelnen Suchergebnissen erfasst und analysiert. Im zeitlichen Verlauf wird deutlich, dass der Anteil von Wikipedia-URLs an der Gesamtmenge der Suchergebnisse von April bis August nur minimal abnimmt, und zwar um weniger als einen Prozentpunkt. Das Erstaunliche ist, dass Wikipedia bei den kommerziellen Suchanfragen (Moz) stärker vertreten ist als bei den informationalen Suchanfragen aus der STC-Studie.Wikipedia-URLs: Anteile an den Google-SERPs

Insgesamt zeigt sich bei der Verteilung der Wikipedia-Suchergebnisse auf die Platzierungen lediglich ein leichter Rückgang auf den Positionen eins bis drei. Von einem Einbruch kann also keine Rede sein.

 

Google liegt hinter Wikipedia

Noch erstaunlicher ist allerdings der direkte Vergleich der Wikipedia-Anteile an den SERPs mit den Anteilen von Google-Produkten, zu denen auch YouTube gerechnet wird. Google erreicht für die informationalen Suchanfragen aus der STC-Studie zu jedem Zeitpunkt Werte, die unterhalb des Wikipedia-Anteils liegen. Noch deutlicher fällt der Unterschied jedoch bei den kommerziellen Suchanfragen aus der Moz-Studie aus: Hier erreicht Google nur knapp über zwei Prozent, während Wikipedia mehr als sieben Prozent schafft.Googles URLs: Anteile an den SERPs

 

Wikipedia weiterhin führend

Trotz der berichteten Turbulenzen ist Wikipedia weiterhin ein fester Bestandteil der Top-Treffer bei Google. Das gilt sowohl im Hinblick auf die Rankings als auch bezüglich der Gesamtanteile an den Suchergebnissen. Eine geringfügige Verschlechterung der Rankings kann daran nichts ändern. Das zeigt, dass Google Wikipedia nach wie vor großes Vertrauen entgegen bringt. Für Google wiederum liefert die Studie gute Argumente, um beispielsweise den Kontrollbehörden in der EU zu demnostrieren, dass die Präsenz eigener Produkte in der Suche doch nicht so dominant ist, wie unterstellt wird. Dazu wäre jedoch ein Vergleich zwischen Google und seinen direkten Konkurrenten noch besser geeignet.

 

Titelbild by Wikimedia Foundation (Wikimedia Foundation) [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

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