HTTP-Status 451Der neue HTTP-Statuscode 451 zeigt an, wenn ein Dokument aus rechtlichen Gründen nicht mehr ausgeliefert werden kann. Damit lässt sich deutlicher als bisher erkennen, an welchen Stellen im Netz Zensur geübt wird.

 

Der HTTP-Statuscode 451 wird zurückgegeben, wenn auf eine Ressource als Folge rechtlicher Forderungen nicht zugegriffen werden kann. Das ist dann der Fall, wenn der Betreiber eines Servers die Auflage bekommen hat, die entsprechenden Inhalte zu sperren. Durch die Rückgabe dieses Status kann es mehr Klarheit bei politisch oder durch den Gesetzgeber ausgelösten Situationen geben, die eine Auslieferung bestimmter Dokumemte unterbinden wollen.

Antworten vom Server, die den Statuscode 451 zurückgeben, sollten nach dem Draft der IETF eine Erklärung enthalten:

"Responses using this status code SHOULD include an explanation, in  the response body, of the details of the legal demand: the party making it, the applicable legislation or regulation, and what classes of person and resource it applies to."

Der Statuscode 451 gibt jedoch keine Auskunft darüber, ob eine angefragte Ressource tatsächlich existiert. Selbst wenn die Bedingungen für den Fehler entfallen, kann es sein, dass die Ressource nicht ausgeliefert werden kann.

 

Warum überhaupt ein neuer Statuscode?

Wäre ein Hinweis auf das rechtlich bedingte Sperren von Inhalten nicht auch mit bestehenden Mitteln möglich gewesen? Warum wird aber statt des 451-Statuscodes nicht einfach ein 403-Fehler zurückgegeben ("Forbidden")? Immerhin ließen sich hier auch ergänzende Informationen im Header oder Body transportieren. Der Hauptgrund dafür liegt wohl darin, dass durch einen eigenen Statuscode die Zensur im Netz besser erkennbar ist und auch automatisiert erfassbar wird. So ist es jetzt zum Beispiel möglich, das Web per Crawler nach 451-Statuscodes abzusuchen, um sich ein aktuelles Bild der bestehenden Zensur zu machen (wenngleich natürlich bisher nur wenige Seiten diesen Statuscode einsetzen).

Ein 5xx-Fehlercode wäre in solchen Fällen übrigens ungünstig, weil damit dem Client mitgeteilt wird, dass der Request in Zukunft unverändert nochmals gestellt werden kann und dann eventuell erfolgreich sein wird. Würde ein solches Verhalten bei rechtlich gesperrten Inhalten zum Einsatz kommen, könnte das zur Überlastung mancher Server führen.

 

Einschränkungen

Da alleine das Senden des 451-Statuscodes schon Rückschlüsse über mögliche Interventionen öffentlicher bzw. staatlicher Behörden erlaubt, sollte man sich nicht darauf verlassen, dass er in entsprechenden Fällen auch immer angewandt wird. Es steht viel mehr zu erwarten, dass  Behörden oftmals ein Interesse daran haben werden, die Ursachen für die Sperre zu verschleiern. Vor allem in Staaten mit eingeschränkter Meinungsfreiheit wird man den HTTP-Status 451 eher selten beobachten können.

 

Siehe dazu auch den Blogbeitrag von Mark Nottingham

 

Titelbild © ufotopixl10 - Fotolia.com

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

SEO-Experte.
Sie benötigen Beratung für Ihre Webseite? Klicken Sie hier


Anzeige

SEO-Vergleich


Verwandte Beiträge

Damit Google eine Website crawlen kann, muss der Webserver die richtige HTTP-Antwort an den Googlebot senden. Ansonsten kann es zu Problemen kommen.

Wenn die 404-Seite einer Website den HTTP-Status 200 sendet, ist das zwar keine Katastrophe, sollte aber dennoch behoben werden. Google gibt Tipps dazu, was man in einem solchen Fall unternehmen...

Das Senden unterschiedlicher HTTP-Statuscodes für Googlebot und menschliche Seitenbesucher ist laut Google nicht zu empfehlen.