SucheintelligenzEin Startup aus den USA schickt sich an, Google den Rang abzulaufen. Im Gegensatz zu den bestehenden Suchmaschinen soll Brain zukünftige Entwicklungen berücksichtigen, die für die Nutzer auf dem Weg zu ihren Zielen von Bedeutung sein können.

 

Herkömmliche Suchmaschinen wie Google sind flach, was die zeitliche Dimension angeht. Etwas wird gesucht, und die aktuell relevanten Ergebnisse werden angezeigt. Dabei wird zumindest der aktuelle Kontext der Suchanfrage berücksichtigt: Wo befindet sich der Nutzer, welche Sprache hat er eingestellt, was sind seine Interessen usw.

Das Unternehmen Brain LLC. will einen Schritt weiter gehen und Suchanfragen eine perspektivische Erweiterung in die Zukunft verleihen: Mit Hilfe eines speziell dafür entwickelten Algorithmus sollen die kontextuell am besten passenden Informationen geliefert werden, ohne dass die Nutzer sich mühsam durch die Suchergebnisse wühlen müssen. Dazu können die Nutzer Informationen über sich in ein Profil eintragen. Dort geben sie nicht nur an, wer sie sind und was sie tun, sondern auch, welches ihre Ziele sind. Auf dieser Basis soll ihnen Brain Informationen dazu liefern, die Ihnen beim Erreichen ihrer Ziele helfen sollen.

Beispiel: Jemand hat Hunger und möchte etwas essen. Er sucht in einer Suchmaschine nach "Restaurants" und bekommt unter anderem Fast Food-Ketten angezeigt. Was aber, wenn der Nutzer das Ziel hat, im nächsten Jahr einen Marathon zu laufen? Was ist, wenn der Nutzer unter einem zu hohen Cholesterinspiegel leidet?

Wenn der Suchmaschine solche Informationen über den Nutzer vorlägen, könnte sie entsprechende Vorschläge in den Suchergebnissen anzeigen und im Beispiel Restaurants oder Essensmöglichkeiten vorschlagen, die im Hinblick auf das Training oder die Gesundheit des Suchenden förderlich sind.

 

Brain ist noch ein kleines Startup

An Brain arbeiten auch zahlreiche Absolventen der renommierten Pekinger Ingenieurshochschule mit. Eine leitende Funktion hat Jerry Yue, ein 24jähriger Unternehmer, der unter anderem den Lieferdienst Benlai.com mit aufgebaut hat. Für dieses Unternehmen konnte Yue Ende des letzten Jahres 100 Millionen US-Dollar einsammeln.

Das Ziel von Brain ist nicht mehr und nicht weniger als die Änderung der Art und Weise, wie wir Informationen aus dem Internet gewinnen. Erste Erfolge gibt es bereits: Die Technologie des Unternehmens wird bereits eingesetzt, um Antworten für den Dienst Quora zu beantworten, und das mit einer beeindruckenden Genauigkeit, wie Yue sagt.

 

Gefahr für Google?

Auch Google hat einmal klein angefangen. Das Entscheidende für den Aufstieg Googles war der im Gegensatz zu den damals etablierten Suchmaschinen innovative Algorithmus, der Webseiten auf Basis deren Verlinkung sortierte (PageRank). Es ist klar, dass ein mächtiges und von einer solche großen Zahl von Menschen genutztes Produkt wie die Google-Suche nur dann gefährdet werden kann, wenn es wieder ein völlig neues und innovatives Produkt gibt. Brain könnte ein solches Produkt sein.

 

Titelbild © AGPhotography - Fotolia.com

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

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