Die Konkurrenz ist nicht erfreut über Googles neuestes Feature in der mobilen Suche. Die Top-Listen führen zu einer weiteren Marginalisierung der übrigen Ergebnisse. Yelp-CEO Stoppelman und sein Kollege Stephen Kaufer von TripAdvisor haben ihrem Ärger jetzt auf Twitter Luft gemacht.
Mit der Einführung von Expertenbewertungen und Top-Listen für Restaurants, die Google in der letzten Woche eingeführt hat, können sich mobile Nutzer bei der Auswahl ihrer Ziele unterstützen lassen. Wer zum Beispiel chinesisch essen gehen möchte, erhält als Ergebnis eine Anzeige wie diese:
Das Problem dabei: Google beansprucht für die Darstellung dieser Listen zusätzlichen Platz auf der Suchergebnisseite. Dabei erhalten eigene Dienste wie Zagat prominente Platzierungen - auf Kosten der Konkurrenz.
Einer der Google-Konkurrenten im Bereich der lokalen Suchergebnisse ist das Bewertungsportal Yelp. Dessen CEO Jeremy Stoppelman ist von Googles neuem Service nicht begeistert, was er kürzlich in Form eines Tweets ausdrückte:
Seinen Worten nach sei der Monopolist Google nicht mit der Belegung des Raums im oberen Bildschirmbereich ("above the fold") zufrieden - jetzt greife man sogar nach der zweiten Seite.
Auch der CEO von TripAdvisor, Stephen Kaufer, zeigt sich wenig begeistert:
Er wünscht sich, dass Google die Nutzer einfach suchen ließe, statt ihnen seine eigenen Inhalte aufzudrängen. Klare Worte also, und eine durchaus verständliche Reaktion.
Es wird interessant zu beobachten sein, ob sich die neue Entwicklung auch auf ein mögliches EU-Verfahren gegen Google auswirken wird, denn dort geht es zum Teil genau um den Vorwurf, Google bevorzuge eigene Dienste und Produkte in den Suchergebnissen.
Der mobile Suchemarkt wird jedenfalls in Zukunft im Zentrum des Wettbewerbs stehen, denn immer mehr Suchanfragen finden inzwischen mobil statt. So wird zum Beispiel geschätzt, dass in den USA der Anteil der mobilen Suche bei knapp 60 Prozent liegt.
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