Sichtbarkeitsindex VerzeichnisseImmer wieder wird Web-Verzeichnissen ein baldiges Ende vorher gesagt. Nicht zuletzt durch jüngste Änderungen im Google-Ranking und Abstrafungen durch das Panda-Update hat der Stellenwert der Kataloge stark abgenommen. Zudem genießen sie den Ruf, reine Backlinkschleudern ohne Zusatznutzen zu sein. Eine aktuelle Auswertung zeigt jedoch: Die Verzeichnisse leben!

Zur Verdeutlichung der Entwicklung, welche die Verzeichnisse in den letzten Monaten und Jahren durchgemacht haben, wurden mehrere dieser Dienste miteinander verglichen. Dabei wurde beobachtet, wie sich der Sichtbarkeitsindex der einzelnen Verzeichnisse über die Zeit entwickelt hat. Der Sichtbarkeitsindex ist eine Kennzahl des SEO-Dienstleisters Sistrix und zeigt auf, wie präsent eine Domain und deren Seiten im Google-Katalog sind. Dazu wird jeweils das Ranking der Seiten für eine große Menge Keywords ermittelt. Verglichen wurden die Dienste allesklar.de, dmoz.org, das WEB.DE Verzeichnis und 2wid.net. Der Untersuchungszeitraum erstreckt sich von 2008 bis heute.

Totgesagte leben länger

Die Auswertung zeigt, dass im Zeitraum zwischen 2008 und 2010 eine stärkere Abwertung der Verzeichnisse stattgefunden hat. Insbesondere allesklar.de musste hier deutliche Verluste hinnehmen, aber auch das WEB.DE Verzeichnis und dmoz verloren. Letzteres ist besonders interessant, weil dmoz lange als Referenzkatalog für Google galt. Grund hierfür war sicherlich auch die restriktive Aufnahmepolitik, denn nur wirklich hochwertige Seiten schaffen es in dieses Verzeichnis.Sichtbarkeitsindex Verzeichnisse

Seit 2010 hat sich der Abwärtstrend verlangsamt. 2wid.net startete hier erst durch und konnte seitdem gewisse Gewinne erzielen. Erst in den letzten Wochen Zeit fielen die Werte des Neueinsteigers stark ab. Das WEB.DE Verzeichnis hingegen kann in jüngster Zeit wieder eine aufsteigende Tendenz verzeichnen. Aktuell ergibt sich folgende Reihenfolge der Sichtbarkeit:

  1. WEB.DE Verzeichnis 5,10
  2. dmoz 3,60
  3. 2wid.net 3,59
  4. allesklar.de 2,96

Fazit

Betrachtet man die vergangenen vier Jahre, hat die Sichtbarkeit der Verzeichnisse tatsächlich stark nachgelassen. Dabei waren aber bestimmte Verzeichnisse wie allesklar.de stärker betroffen als zum Beispiel WEB.DE, das natürlich auch von seiner populären Hauptdomain profitieren kann. Eine wichtige Erkenntnis ist auch, dass dmoz nicht mehr die Bedeutung zu haben scheint, die es früher einmal hatte – zumindest im Hinblick auf seine Sichtbarkeit im Google-Index.

Die Verzeichnisse aber jetzt schon abzuschreiben, wäre verfrüht. Sie werden mittelfristig noch eine gewisse Bedeutung besitzen, zumindest diejenigen der Dienste, die nicht nur als reine Backlink-Lieferanten dienen, sondern ihren Nutzern auch einen Mehrwert liefern.

Von Christian Kunz+

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