Bei der Analyse der Google-Ergebnisse sollte man sich nicht auf alte Dokumentationen und wissenschaftliche Arbeiten über Algorithmen verlassen. Das hat Johannes Müller von Google jetzt angemerkt.
Der PageRank ist sicherlich einer der wichtigsten Gründe für den Erfolg, den Google seit seinem Start vor mehr als 20 Jahren erfahren hat. In der Arbeit "The Anatomy of a Large-Scale Hypertextual Web Search Engine" beschreiben Larry Page und Sergei Brin das Prinzip des PageRanks in einem System miteinander verbundener Knoten eines Netzwerks. Dabei hängt die Gewichtung der Knoten bzw. der einzelnen Seiten im Netz von der Zahl und dem Gewicht der jeweils ein- und ausgehenden Links ab.
Es wäre jedoch töricht anzunehmen, dass Google den Algorithmus nach all den Jahren noch immer in seiner ursprünglichen Form nutzt - immerhin führt die Suchmaschine Jahr für Jahr Hunderte von Updates ihrer Algorithmen durch.
Auf diesen Umstand wies jetzt auch Johannes Müller per Twitter hin. Ein Nutzer hatte zuvor gefragt, ob Google bei der Berechnung des PageRanks allen Knoten den gleichen, initialen Wert beimisst, wie es in der ursprünglichen Arbeit beschrieben ist, oder ob es einzelne Seed-Knoten gebe, die gleich mit einem höheren PageRank in die Berechnung starten.
Müller antwortete, die angeführte Arbeit sei bereits recht alt, und es habe seither einige Anpassungen gegeben. Man sollte laut Müller nicht davon ausgehen, dass die in älteren Dokumentationen beschriebene Algorithmen noch in Verwendung seien, egal, woher diese stammen.
Das bedeutet: Vorsicht ist geboten, wenn man sich bei der Beschreibung der Funktionsweise von Google auf ältere Arbeiten bezieht - selbst dann, wenn diese von den Gründern selbst stammen.
Immerhin: Dass der PageRank noch zum Einsatz kommt, hatte Gary Illyes noch im Februar dieses Jahres bestätigt.