Für SEOs und Webmaster werden die nächsten Wochen spannend. Dafür sorgte Matt Cutts gleich doppelt: Zuerst kündigte er an, dass das nächste Panda-Update in Kürze ansteht, und danach gab er noch per Video-Botschaft Hinweise auf anstehende Änderungen. Ein weiteres Highlight dieser Woche war die SEOcruise. Die SEO-Konferenz auf dem Meer zwischen Kiel und Oslo mit Besuch von Norwegens Hauptstadt war ein tolles Erlebnis. Außerdem gab es noch ein neues Layout in Google+, das nun mehrspaltig daher kommt. Dies und vieles mehr in den SEO-Nachrichten der KW 20 / 2013.
Matt Cutts: Was erwartet die SEOs in den nächsten Monaten?
Reichlich Spielraum für Spekulationen gibt es mal wieder durch ein Video von Googles Matt Cutts. Dieses Mal äußert sich der oberste Kämpfer gegen Spam dazu, was uns SEOs in den nächsten Monaten erwarten wird. Und siehe da, er geizt nicht mit Informationen:
Penguin 2.0 steht an – siehe dazu gesonderten Beitrag unten. Insbesondere Advertorials nennt Cutts als Zielobjekte. Zwar seien Advertorials an sich nicht grundsätzlich schlecht, doch müssen sie einerseits als Werbebotschaft gekennzeichnet sein und dürfen andererseits keine Linkpower weitergeben. Auf konsequente Verwendung von Nofollow-Links ist also zu achten.
Als weitere Neuerungen nennt Cutts die bessere Erkennung von Spam-Suchanfragen und Spam-Links. Zudem werde die Analyse von Links verbessert – ob da mal nicht auch die von den Nutzern freiwillig generierten Daten des Disavow-Tools einfließen werden?
Gehackte Seiten sollen zukünftig auch besser erkannt werden. Die Verbesseung der bisher nicht immer optimalen Kommunikation mit den Webmastern und die optimierte Erkennung themenspezifischer Seiten runden die Neuerungen ab.
Penguin 2.0
Passend zur ersten Meldung dieses: Dass das nächste Penguin-Update kommen würde, war klar. Über das Ausmaß von Penguin 2.0 gab es viele Spekulationen, die teilweise dramatische Dimensionen erreichten. Seit der vergangenen Woche wissen wir nun auch in etwa, wann das nächste Update tatsächlich kommen wird. Matt Cutts hatte sich dazu auf Twitter geäußert und angekündigt, dass wir mit dem nächsten Pinguin innerhalb der kommenden Wochen rechnen dürfen. Bleibt abzuwarten, ob es der große Wurf wird oder nur eine Fortführung bisheriger Trends.
Das erste Penguin-Update hatte im April 2012 stattgefunden. Danach gab es noch einmal Aktualisierugnen im Mai und Oktober des letzten Jahres.
SEOcruise: die Recaps
War das eine tolle Veranstaltung – ich bin immer noch begeistert von den zwei Tagen auf See zwischen Kiel und Oslo. Die SEOcruise lockte mit interessanten und netten Teilnehmern und interessanten Vorträgen. Aber das Tollste war mit Sicherheit das außergewöhnliche Ambiente, in dem das alles stattgefunden hat. Die Color Line Magic ist ein Schiff mit Kreuzfahrtausstattung. Reichliche Buffets, bequeme Kabinen und viele Freizeitmöglichkeiten ließen keine Langeweile aufkommen. Und es muss nochmals gesagt werden, dass das Team von Max Euler und ayudo eine gute Organisation abgeliefert hat.
Inzwischen gibt es auch schon zahlreiche Recaps, von denen ich hier einige verlinken möchte:
Newsider, Felix Beilharz, Heiko Höhn, Michael Fritz, Andreas Rothermund, Martin Schneider, Popularity Reference, Simon Bertschinger, Anne Kratz und Mario Schröder.
Google+ in neuem Gewand
Der Blick auf Google+ in dieser Woche dürfte beim einen oder anderen eine Überraschung ausgelöst haben, denn das Layout hat sich grundlegend verändert. Statt der gewohnten einspaltigen Darstellung wird nun ein mehrspaltiges Design gezeigt. Auf den ersten Blick wirkt das etwas unübersichtlich – vor allem, weil man erst einmal suchen muss, wo denn nun die neuesten Beiträge stehen. Trotz Mehrspaltenlayout werden bestimmte Beiträge jedoch auch weiterhin in voller Breite dargestellt. Vermutlich dient das als weitere Möglichkeit für Google, Themen zu promoten. Wer möchte, kann aber auch zu einem generellen Ein-Spalten-Layout wechseln. Dies ist über das „Mehr“-Menü machbar.
Eine weitere Neuheit ist ein kleines Icon, das in der oberen linken Ecke des Feedbereichs angezeigt wird, sobald neue Posts verfügbar sind, man sich aber weiter unten im Feed befindet.
Die gewohnte Navigationsleiste, mit der man bisher schnell auf das Profil oder in Communities wechseln konnte, ist nun ausgeblendet und wird nur noch bei Mousover auf das Home-Icon angezeigt.
Insgesamt nähert sich Google+ damit einer Darstellung an, wie man sie schon aus der Chronik in Facebook kennt. Die Beurteilung darüber, ob das neue Layout besser oder schlechter als das bisherige ist, bleibt jedem selbst überlassen. Ich persönlich habe mich noch nicht zwischen der ein- und der mehrspaltigen Darstellung entscheiden können.
US-Suchmaschinenmarkt im April
Googles Höhenflug auf dem US-Suchmaschinenmarkt hat eine kleine Verschnaufpause bekommen. Im April sank der Anteil laut comScore um 0,6 Prozentpunkte von 67,1 auf 66,5 Prozent. Damit ist Google aber noch immer mit Abstand der größte Akteur. Auf Platz zwei folgt Bing, das sich auf beachtliche 17,3 Prozent steigern konnte. Nicht weit entfernt davon liegt Yahoo!. Immerhin zwölf Prozent und eine leichte Steigerung von 0,2 Prozentpunkten standen an. Ask und AOL folgen weiterhin abgeschlagen auf den Plätzen.
Knowledge Graph wird erweitert
Mehr Statistiken und vier neue Sprachen – das sind die Neuerungen, die es für den Google Knowledge Graph gibt. Amit Singhal präsentierte die Änderungen auf der Google I/O und merkte an, dass der Knowledge Graph nun auch damit beginnt, die „nächste Frage zu antizipieren“. Als Beispiel nannte er die Bevölkerungsgröße von Indien, die bereits vom Knowledge Graph geliefert wird. Zukünftig werden im Zusammenhang dazu auch Statistiken angezeigt, die beispielsweise Vergleiche mit anderen Bevölkerungsgrößen zeigen.
Die neuen Sprachen für den Knowledge Graph sind Polnisch, Türkisch sowie vereinfachtes und traditionelles Chinesisch. Google hatte den Knowledge Graph im Mai 2012 gestartet – damals nur für die Sprache Englisch.
BGH: Einbinden von Videos grundsätzlich zulässig
Weil der Urheber selbst die Entscheidung behält, ob ein von ihm veröffentlichtes Video zugänglich bleibt, ist die Einbettung eines solchen Videos auf fremden Webseiten, das so genannte Framing, grundsätzlich zulässig. Dies entschied der Bundesgerichtshof (BGH) am Donnerstag dieser Woche. Dennoch wird die Entschdeidung zur Zulässigkeit dem Europäischen Gerichtshof vorgelegt. Grund: Das Einbetten kann unter Umständen ein europarechtliches Verwertungsrecht der öffentlichen Wiedergabe verletzen.
Geklagt hatte eine Herstellerin von Wasserfiltern gegen einen Konkurrenten, der ein von ihr erzeugtes Video auf seiner Webseite eingebunden hatte. Die Klägerin hatte angegeben, das Vodeo sei gegen ihren Willen auf YouTube hochgeladen worden.
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