Google ChromeGoogle hat angekündigt, eine Lücke im Chrome-Browser zu stopfen, die es bisher möglich macht, Nutzer im Private Browsing-Modus zu erkennen.

Es kann verschiedene Gründe haben, warum ein Nutzer im privaten Modus surfen möchte: Sei es, weil ein Leihgerät genutzt wird, aufgrund von persönlichen Motiven oder weil man sich in einem Staat befindet, der die freie Meinungsäußerung unterdrückt.

In Google Chrome gibt es allerdings bislang ein Problem: Wenn ein Nutzer im privaten Modus unterwegs ist, lässt sich das von den besuchten Websites recht einfach erkennen. Dazu genügt eine Abfrage an die FileSystem API. Diese ist nämlich im Private Mode deaktiviert. Fragt man die API bei einem Nutzer an, der privat surft, erhält man eine Fehlermeldung.

Das wird gerne von Publishern genutzt, die Inhalte hinter einer Paywall verbergen und das sogenannte Metering verwenden, bei dem pro Nutzer nur eine bestimmte Anzahl von Beiträgen kostenlos abgerufen werden können. Nutzer, die versuchen, dieses System zu umgehen, verwenden dazu oftmals den privaten Modus. Google hatte das Metering zusammen mit dem Lead-In eingeführt, bei dem nicht bezahlenden Nutzern nur der Anfang der Artikel angezeigt wird. Metering und Lead-In sind der Ersatz des vormals verwendeten "First Click Free"-Modells.

Publisher, welche den Metering-Ansatz für ihre Paywall nutzen und bisher auf die FileSystem API gesetzt haben, müssen sich jetzt eine neue Möglichkeit suchen, ihre Inhalte vor dem Umgehen der Paywall zu schützen, denn Google Chrome wird ab Ende Juli mit Version 76 diese Lücke schließen.

Google empfiehlt, vor dem Ergreifen von Maßnahmen zunächst die Auswirkungen des Updates zu beobachten. Als Handlungsalternativen schlägt Google vor, freie Inhalte nur nach einer kostenlosen Registrierung anzuzeigen, die Anzahl von frei verfügbaren Artikel zu reduzieren oder die Paywall zu verstärken. Als weitere Möglichkeit empfiehlt Google, einfach damit zu leben, dass eine gewisse Anzahl von Nutzern die Paywall umgehen. Ob das für alle Publisher der richtige Weg ist, darf aber bezweifelt werden.

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

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