AbsturzWenn nach einer Migration der Suche-Traffic sinkt, sollte man genauer hinsehen. Worauf es dabei ankommt, hat Johannes Müller von Google jetzt erklärt.

Die Migration einer Website kann zu unerwünschten Nebeneffekten führen. Weil Google je nach Umfang der Änderungen viele neue URLs verarbeiten muss, kann die Performance der Website in der Suche vorübergehend leiden. Worauf Ihr nach einer Migration achten solltet und wie Ihr prüfen könnt, welche Bereiche Eurer Website betroffen sind, hat Johannes Müller im Webmaster-Hangout vom 31. Januar erklärt.

Interessant ist dabei, dass ein reiner Domainwechsel für Google weniger aufwändig ist, als wenn es unterhalb der alten Domain zu einer Veränderung vieler URLs kommt. Wenn sich nur die Domain ändert, die URL-Struktur aber gleich bleibt, kann Google diese eins zu eins für die neue Domain übernehmen. Ändert sich dagegen die URL-Struktur, dann muss Google die Zusammenhänge zwischen den Seiten neu verstehen, was länger dauern kann.

Auf die Frage eines Nutzers, ob die Ladezeit zu weniger Suche-Traffic führen könnte, antwortete Müller, die Ladezeit habe eine geringere Priorität und werde auch erst später von Google berücksichtigt. Kommt es also im Zuge einer Migration zu einer schlechteren Website-Performance, ist dies als Ursache für geringeren Suche-Traffic eher unwahrscheinlich - vorausgesetzt, die Website ist anschließend nicht wesentlich langsamer als vorher.

Um die Suche-Performance vor und nach der Migration zu testen, empfahl Müller, sich jeweils die Daten einer festen und vergleichbaren Zeitspanne vor und nach der Migration auszusuchen und die entsprechenden Daten aus der Google Search Console zu vergleichen. Dabei solle man Zeiträume vermeiden, die zu Traffic-Schwankungen führen können, wie zum Beispiel Urlaubszeiten.

Damit ist es möglich, die Leistungsdaten für verschiedene Keywords und Unterseiten einander gegenüberzustellen. Daraus lassen sich genauere Erkenntnisse über die Auswirkungen der Migration erlangen.

Interessant ist an dieser Stelle zum Beispiel, ob es Schwankungen bei markenbezogenen Keywords auf der einen oder bei nicht markenbezogenen Keywords aus dem Long Tail auf der anderen Seite gab. Ist Letzteres der Fall, sollte man genauer hinsehen und prüfen, ob auf den betreffenden Unterseiten die gleichen Inhalte wie vor der Migration vorhanden sind. Wenn es zum Beispiel nach der Migration weniger Inhalte auf der Website gibt, bewertet Google diese auf dieser Basis.

Auch eine geänderte Seitenstruktur mit anderen Überschriften und einer anderen Migration kann laut Müller dazu führen, dass Google eine Website nach einer Migration anders bewertet als zuvor.

Generell dauert es nach eine Migration immer eine Weile, bis Google alle Änderungen verarbeitet hat. Ein wenig Geduld sollte man also auf jeden Fall aufbringen.

 

Titelbild: Copyright Dan Race - Fotolia.com

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

SEO-Experte.
Sie benötigen Beratung für Ihre Webseite? Klicken Sie hier


Anzeige

SEO-Vergleich


Verwandte Beiträge

Wurde eine Website migriert, ohne dass die nötigen Redirects eingerichtet wurden, sollte man zumindest versuchen, diese nachträglich zu setzen.

Selbst wenn alles gut läuft, kann eine Website-Migration Konsequenzen für die SEO haben. Daher rät Google dazu, solche Projekte gut zu planen.

IBM hat Tausende seiner Seiten gelöscht und die Website des Konzerns mit einer neuen Struktur versehen. Dadurch konnten der Traffic erhöht und die Conversion Rate verbessert werden. Gleichzeitig...

SEO-Newsletter bestellen

Im monatlichen SEO-Newsletter erhaltet Ihr eine Übersicht der jeweils zehn wichtigsten SEO-Meldungen des Monats. Mit dem SEO-Newsletter bleibt Ihr auf dem Laufenden.
Ich bin mit den Nutzungsbedingungen einverstanden