Ein gutes Ranking wurde einer Bloggerin zum Verhängnis: Sie hatte eine Restaurantkritik geschrieben, die es auf gute Platzierungen in Google schaffte. Dadurch sah sich die Betreiberin des kritisierten Restaurants geschädigt.
Eine Bloggerin in Frankreich wurde zur Zahlung von 1.500 Euro Schadensersatz verurteilt, weil sie eine negative Kritik über ein Restaurant geschrieben hatte und die entsprechende Seite zumindest aus Sicht der Klägerin zu weit vorne gerankt wurde, wodurch diese sich geschädigt sah.
Konkret geht es um den Blog "Cultur'elle" der Französin Carolin Doudet. Sie hatte eine negative Kritik über das Restaurant "Il Giardino" in der Region Aquitaine im Südwesten Frankreichs geschrieben. Unter dem sinngemäßen Titel "Orte, die man in Cap Ferret vermeiden sollte" hatte sie über ein unerfreuliches Abendessen im genannten Restaurant geschrieben.
Der Beitrag landete auf Platz vier der Google-Ergebnisse für die Suche nach dem Restaurant. Dies wiederum bewog die Betreiber des Restaurants zur Klage - mit scheinbarem Erfolg: Die Bloggerin musste den Titel des Beitrags anpassen und muss nun außerdem 1.500 Euro Schadenersatz zahlen.
Werden gute Rankings zukünftig gefährlich?
Gute Rankings bewirken zunächst einmal nur eines: Aufmerksamkeit bzw. Sichtbarkeit. Das bedeutet: Gute Rankings erhöhen genau dann die Gefahr von Ärger, wenn andere Voraussetzungen erfüllt sind. Im vorliegenden Fall handelte es sich zwar offensichtlich nicht um Schmähkritik, doch ist der Fall durchaus grenzwertig. Wie auch bereits andere aktuell diskutierte Fälle wie etwa die Klage gegen einen Amazon-Kunden zeigen, muss man mit Kritik im Netz vorsichtig umgehen. Vor allem sollten nur solche Dinge angeführt werden, die sich auch zweifelsfrei beweisen lassen. Bis zur endgültigen rechtlichen Klärung derartiger Fälle sollte also besondere Vorsicht gelten.
Übrigens hat die Klage auch der Klägerin selbst geschadet: Ein Shitstorm mit negativen Kritiken hat dazu geführt, dass die Google-Plus-Seite des Restaurants inzwischen nicht mehr verfügbar ist.
