Baidu

Die Zukunft der Suche besteht in Sprache und Bildern anstelle von Texteingabe. Weil die Interpretation von Sprache und Bildern mehr Rechenleistung erfordert als die Verarbeitung von Texteingaben, rüstet die chinesische Suchmaschine Baidu jetzt auf und baut einen Computer-Cluster, der sogar Konkurrent Google alt aussehen lässt.

Nur zwei Vergleiche: Der neue von Baidu geplante Cluster verfügt  mit 100 Milliarden simulierten neuronalen Verbindungen über ein Promille der neuronalen Verbindungen des menschlichen Gehirns, das es auf circa 100 Billionen Verbindungen bringt. Im Vergleich mit dem 2012 umgesetzten Google-Projekt, das auf den Namen Google Brain gehört, schafft der neue Baidu Cluster die hundertfache Leistung - dies zumindest nach Aussage von Andrew Ng, Baidus Chef-Wissenschaftler.

Doch wozu der Aufwand? Baidu geht davon aus, dass innerhalb der kommenden fünf Jahre sprach- und bildbasierte Suchanfragen mehr als die Hälfte aller Suchanfragen ausmachen werden. Der Grund ist vor allem der steigende Anteil mobiler Endgeräte wie Smartphones und Tablets am Gesamtsucheaufkommen. Durch diese Veränderungen wird viel zusätzliche Rechenleistung erforderlich machen, wie gestern Baidus CEO Robin Li laut Bericht auf Bloomberg erklärte.

In Punkto Technologie unterscheidet sich der Baidu Cluster ebenfalls von Googles Lösung: Statt zentraler Recheneinheiten wie Google setzt man auf leistungsfähige Server auf GPU-Basis (Graphics Processing Units). Diese kommen auch beim Cluster des Stanford Artificial Intelligence Laboratory zum Einsatz, das 2013 fertiggestellt wurde.

Für Baidu ist die Berücksichtigung mobiler Nutzer in den Zukunftsplanungen ein besonders wichtiger Faktor, denn bereits jetzt wird die Suchmaschine von mehr mobilen Nutzern als per Desktop verwendet.

 


Von Christian Kunz+ Mehr Informationen hier