Die Einführung des 'BERT'-Algorithmus in die Google-Suche wird sehr wahrscheinlich kaum EInfluss auf die gemessenen Rankings nehmen. Das hat einen simplen Grund.
Als Google Ende der vergangenen Woche die Einführung von 'BERT' bekanntgab, eines Algorithmus, der zu einem besseren Verständnis komplexer Suchanfragen durch die Suchmaschine führen soll, erklärte Google gleichzeitig, es seien etwa zehn Prozent aller englischsprachigen Suchen betroffen. Das ist eine ganze Menge und übersteigt die Auswirkungen vieler anderer Google-Updates.
Wenn sich in der Zwischenzeit in den überwachten Rankings von Webmastern und SEOs nur wenig geändert hat, liegt das sehr wahrscheinlich nicht daran, dass BERT nicht funktionieren würde. Der Grund besteht vermutlich vor allem in der Art der betroffenen Suchanfragen. Weil BERT dazu dienen soll, komplexe Suchanfragen zu interpretieren, die aus mehreren Wörtern bestehen, sind einfache Ein-Wort- und Zwei-Wort-Suchen weniger betroffen. Doch genau solche einfachen Suchanfragen werden meist mithilfe von SEO-Tools überwacht. Komplexere Suchanfragen aus dem Long Tail finden sich dagegen in solchen Statistiken kaum.
Zu diesem Ergebnis kommt auch Dr. Pete Meyers von Moz. Er schrieb auf Twitter, das tägliche Tracking-Set bestehe meist aus kürzeren Phrasen und sogenannten Head Terms. Diese seien nicht die Art von Suchergebnissen, die Natural Language Processing (NLP) auf dem Niveau erforderten, auf welchem BERT arbeite:
Nicht nur aus diesem Grund ist es zu empfehlen, die Rankings nicht nur für Keywords aus dem Short Head zu messen, sondern auch Long Tail-Keywords einzubeziehen. Für Letztere könnte es durch BERT durchaus zu geänderten Rankings kommen - zunächst nur für englischsprachige Suchen, später aber auch für andere Sprachen wie Deutsch.
Featured Snippets sind übrigens bereits jetzt in allen Sprachen betroffen, in denen diese Art von Suchergebnissen angezeigt wird (aktuell 25).
Titelbild: Copyright DigiClack - Fotolia.com