Bei Google ist man offenbar unzufrieden mit der Geschwindigkeit mancher eigener Forschungsprojekte. Deshalb soll nun eine Beschleunigung unter strikten Vorgaben stattfinden. Die Laufzeit der meisten Projekte wird begrenzt.
Google investiert viel in die Erforschung neuer Technologien. So konzentriert sich beispielsweise der Unternehmensbereich "Advanced Technology and Projects" auf Produkte für den mobilen Markt. Eimes der Projekte dieser Gruppe war Tango, das mit Hilfe von 3D-Technologie Räume und Gebäude abbilden kann. Diese Forschungsgruppe soll mit mehr finanziellen Mitteln und einem neuen Gebäude ausgestattet werden. Zur Google Developer Conference im Mai ist die Vorstellung neuer Projekte der Forschungsgruppe geplant.
Google hat im vergangenen Jahr fast zehn Milliarden US-Dollar in die Forschung investiert und möchte dafür natürlich auch einen Gegenwert sehen. Nicht alle im Konzern sind nach einem Bericht des Wall Street Journal mit der bisherigen Geschwindigkeit der Forschungsprojekte im Konzern zufrieden. So sagte beispielsweise Konzernchef Eric Schmidt:
“Product cycles slow down as a company gets larger. All of us believe we could execute faster.”
Um das zu erreichen, setzt man bei Google jetzt auf eine Deckelung der Projektlaufzeiten. Die meisten Projekte werden auf zwei Jahre begrenzt. Nach dieser Zeit werden sie entweder abgebrochen, in den Konzern integriert, als Spin-Off angelegt oder an andere Unternehmen lizenziert. Das Konzept geht zurück auf Regina Duna, die früher Chefin der U.S. Defense Advanced Research Projects Agency war. Sie gelangte über Motorola zu Google und steht dem Vernehmen nach Eric Schmidt nahe. Schmidt selbst äußert sich zum Optimierungsvorhaben wie folgt:
“We like this model because it puts pressure on people to perform and do relevant things or stop. I’ve spent an awful lot of time on projects that never end and products that would never ship.”
Analysten begrüßen den Ansatz. Wenn Projekte mit weniger finanziellen Mitteln und kürzerer Laufzeit auskommen müssten, würde das im Falle eines Scheiterns weniger schwer wiegen.
Derzeit arbeiten etwa 100 Menschen bei Advanced Technology and Projects. Dazu kommen etwa 1.000 nicht angestellte Experten.
Titelbild © aurora - Fotolia.com
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