Nachdem Google im April sein Update für mobil-freundliche Seiten ("Mobilegeddon") durchführt hat, legt Bing jetzt nach. In den nächsten Monaten soll es dort ebenfalls ein Update geben. Dieses soll allerdings weniger streng sein. Bereits jetzt gibt Bing Tipps, was Webseitenbetreiber machen können, um ihre Seiten für die Darstellung auf mobilen Geräten zu optimieren.
Die Analysen der Auswirkungen von Googles Mobile-Friendly-Update, das am 21. April gestartet war, laufen noch immer. Das vielfach mit "Mobilegeddon" bezeichnete Update war mit Spannung erwartet worden. Doch nicht nur Google legt Wert auf die Darstellung von Webseiten auf Smartphones, sondern auch Konkurrent Bing: Bereits seit einiger Zeit kennzeichnet Bing - ähnlich wie Google - in seiner mobilen Suche mobil-optimierte Seiten.
Jetzt legt Bing nach und kündigt an, dass es in nächster Zeit auch dort ein Update geben soll, das die Darstellung auf mobilen Geräten stärker berücksichtigen wird. Allerdings stellt Bing auch klar, dass die Relevanz von Webseiten auch danach noch entscheidend sein wird, so dass etwa eine relevante Webseite, die nicht mobil-optimiert ist, weiterhin über einer weniger relevanten, dafür aber mobil-optimierten Seite ranken wird.
Das Bing-Update wird in den kommenden Monaten starten. Währenddessen werden weitere Details zum Update bekannt gegeben. Hier legt Bing offenbar Wert auf größtmögliche Transparenz.
Bing wird außerdem ein Tool zum Testen von Webseiten auf Mobiltauglichkeit zur Verfügung stellen - vergleichbar mit Googles Testwerkzeug. Das Tool soll Webseitenbetreibern dabei helfen, die Bewertung ihrer Seiten durch Bing zu verstehen und ihre Webseiten zu analysieren.
Einflussfaktoren für mobil-freundliche Seiten
Die Faktoren, die bestimmen, ob eine Seite von Bing als mobil-optimiert angesehen wird oder nicht, sind ähnlich wie bei Google:
- Navigation: Die Bedienelemente einer Seite wie Links, Menüpunkte und Buttons müssen groß genug sein und außerdem einen ausreichenden Abstand voneinander haben, um sie mit einem Finger bedienen zu können.
- Lesbarkeit: Die Schriftgröße muss den Displays der Mobilgeräte angepasst sein. Es muss möglich sein, die Texte ohne Zoomen lesen zu können.
- Kein vertikales Scrollen: Während horizontales Scrollen auf mobil-optimierten Seiten in Ordnung ist und sich auch kaum vermeiden lässt, ist das vertikale, seitweise Scrollen nicht im Sinne mobil-optimierter Seiten.
- Inhalte müssen angezeigt werden: Inhalte, die auf Mobilgeräten nicht dargestellt werden können (zum Beispiel Flash auf iOS oder Android), sind zu vermeiden.
- Kein Blockieren von Javscript und CSS: JS und CSS müssen für den Bing-Bot erreichbar sein, damit er die Mobilfreundlichkeit einer Seite bewerten kann.
Fazit
Bereits die Auswirkungen des Google-Updates waren geringer als erwartet. Daher ist auch nicht mit umwälzenden Änderungen bei Bing zu rechnen. Lobenswert ist Bings Ansatz zur Transparenz und zur Kommunikation mit den Webmastern. Diese erhalten dadurch Unterstützung bei der Optimierung ihrer Seiten. Das bringt neben besseren Rankings vor allem für die Besucher der Webseiten Vorteile in Form optimierter Lesbarkeit und Handhabung.
