Nach jahrelangem Zögern geht Google jetzt hart gegen eine Firma vor, die unter falschen Angaben viele Privatmenschen und Unternehmen mit automatischen Anrufen belästigt hat. Dabei hat das beschuldigte Unternehmen vorgegeben, mit Google in Verbindung zu stehen. Zudem hat Google eine neue Beschwerdeseite für die Opfer solcher Anrufe eingerichtet.
Ein kalifornisches SEO-Unternehmen ist jetzt von Google wegen des Durchführens automatischer Anrufe in Verbindung mit der betrügerischen Angabe, mit Google in Verbindung zu stehen, verklagt worden. Das schreibt Google auf seinem Blog. Das beschuldigte Unternehmen hatte in so genannten Robocalls unter anderem behauptet, ein Subunternehmer von Google zu sein oder für Google zu arbeiten. Die anfänglich geforderten 100 US-Dollar für die Aufnahme der Dienstleistungen gingen angeblich an Google. Dafür wurden unter anderem Platzierungen in den Top-10 der Suchergebnisse geboten.
Lange Zeit hatte Google keine direkten Abwehrmaßnahmen gegen derartige Praktiken ergriffen, sondern auf Dritte wie die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) verwiesen. Neben der Klage hat Google jetzt auch eine neue Webseite für die Opfer von Robocalls eingerichtet , auf der die Opfer dieser Machenschaften Hilfe finden sowie mutmaßliche Täter melden können.
Robocaller sind meist nur schwer zu ermitteln, weil die Nummern, die sie verwenden, nicht nachverfolgt werden können. Zudem verwenden sie in vielen Fällen Intermediäre, die sich in die Verbindung zwischen dem Urheber und den Opfern einschalten, oder geben sich falsche Namen. Googles Schritt könnte daher einen wichtigen Beitrag leisten, derartigen Machenschaften zukünftig einen Riegel vorzuschieben.
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