Onsite-Optimierung

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Long Tail bezeichnet zunächst eine Nischenstrategie im Online-Marketing. Der Begriff wurde in einem Artikel von Chris Anderson geprägt, dem Chefredakteur des Wired Magazines. Diese Strategie macht sich zu Nutze, dass sich ein Großteil der Produktnachfrage auf Nischenprodukte bezieht. Mit dem Verkauf einer großen Anzahl von Nischenprodukten kann aber dennoch ein Gewinn erzielt werden, weil das Internet ein Anbieten dieser Produkte zu niedrigeren Kosten ermöglicht als im konventionellen Markt.


Der Begriff "Long Tail" leitet sich von der Verteilungskurve ab, die durch einen steilen Verlauf gekennzeichnet ist, welcher dann von einem langen, flach Auslaufenden Ende, dem "Schwanz" gefolgt wird. Analog zu den beschriebenen Verkäufen von Nischenprodukten verhält es sich mit Suchanfragen im Internet. Hier beziehen sich viele der gesuchten Begriffe nicht auf die Top-Keywords, auf die normalerweise optimiert wird. Etwa ein Viertel aller Suchanfragen ist einzigartig (siehe Fischerländer, Stefan: Keyword-Recherche im Long-Tail. In: Website-Boosting - Das Magazin, Ausgabe 07 / 08 2010, Seite 28). Zum Beispiel wird es viele Elektrogerätehändler geben, die Ihre Website auf Begriffe wie "Wäschetrockner" optimieren. Ein Beispiel für ein Long-Tail-Keyword im diesem Bereich wäre dann etwa "Umlufttrockner AEG gebraucht energieeffizient".

 

Long Tail

Die Verteilung beim Long Tail

Das dargestellte Muster entspricht dem Pareto-Prinzip. Pareto war ein italienischer Ingenieur und Ökonom, dessen Arbeit Eingang in viele Bereiche der Wirtschaftswissenschaften gefunden hat. Das Pareto-Prinzip sagt im Grunde aus, dass sich stets circa 80 Prozent der Grundgesamtheit auf 20 Prozent der Ausprägungsmerkmale konzentrieren. Pareto zeigte dies anhand der Verteilung des Volksvermögens in Italien und stellte dar, dass 20 Prozent der Bevölkerung 80 Prozent des Vermögens besitzen.

Wenn man dieses Prinzip auf die Suche im Internet anwendet, beziehen sich demnach etwa 80 Prozent der Suchanfragen auf 20 Prozent der Keywords. Die verbleibenden 20 Prozent der Suchanfragen verteilen sich auf eine große Anzahl unterschiedlichster Begriffe, die sich im Long Tail befinden.

Long Tail nutzen?

An dieser Verteilung kann man das große Potential erkennen, das sich im Long Tail verbirgt. Ein Vorteil dieser meist spezifischen Suchanfragen ist, dass sie in vielen Fällen von bereits informierten Nutzern stammen. Um beim obigen Beispiel zu bleiben: Wer nicht allgemein nach Wäschtrocknern sucht, sondern nach einem bestimmten Gerät, ist schon viel näher an den Kaufentscheidung und wird mit höherer Wahrscheinlichkeit ein bezahlender Kunde.

Es gibt zudem kaum Internetseiten, die auf Begriffe aus dem Long Tail optimiert sind. Daher sollte es recht einfach sein, für diese Keywords eine gute Position im Suchmaschinenranking zu erzielen. Das Problem dabei sei aber auch gleich erwähnt: Die einzelnen Keywords im Long Tail werden - jedes für sich genommen - nicht zu vielen Suchergebnissen führen. Daher ist zu entscheiden, ob einzelne Begriffe für sich genommen ein hohes Umsatzpotential bieten, oder ob eine Massenstrategie gewählt wird, um auf möglichst viele der Begriffe zu optimieren. Doch zunächst einmal stellt sich die Frage, wie man überhaupt an die passenden Keywords kommt.

Wie kommt man an Long-Tail-Keywords?

Falls Sie bereits eine bekannte und etablierte Seite haben, die regelmäßig in den Suchtreffern von Google und Co. landet, dann können Sie einfach Ihr Referrer-Log auslesen. Dort sehen Sie, über welche Suchanfrage Ihre Seite gefunden wurde. Für den anderen Fall, nämlich dass Sie gerade eine neue Webpräsenz aufbauen, gibt es zudem einige kostenlose Tools für die Long-Tail-Recherche im Netz.

Google AdWords

Für Google AdWords müssen Sie sich zunächst registrieren (keine Angst, die Anmeldung kostet nichts). Anschließend stehen Ihnen hier eine Anzahl praktischer Werkzeuge zur Verfügung, von denen ich hier nur auf das Keyword-Tool eingehe. Sie können hier eine umfassende Keywordrecherche durchführen. An einem Beispiel möchte ich das hier erläutern:

Loggen Sie sich zunächst bei Google AdWords ein und wählen Sie oben den Reiter "Werbechancen". Danach finden Sie in der linken Spalte unter "Tools" das Keyword-Tool. Es sollen Long-Tail-Keywords rund um den Begriff "SEO" gefunden werden, und zwar für den deutschprachigen Raum. Geben Sie daher bei "Wort oder Wortgruppe" den Begriff "SEO" ein und wählen Sie im Menü "Standorte und Sprachen" die Optionen "Deutschland" und "Deutsch". Klicken Sie dann darunter auf den Link "Erweiterte Optionen". Bei der Auswahl "Keywords filtern" wird es jetzt interessant. Hier können Sie nämlich bestimmen, dass nur solche Keywords angezeigt werden, die ein bestimmtes Suchvolumen nicht übersteigen. Wählen Sie hier eine kleine Zahl, zum Beispiel "<= 5000". Sie wollen ja schließlich nur die Keywords aus dem Long Tail. Nach dem Klick auf "Suchen" erhalten Sie alle zum eingegeben Begriff passenden Suchanfragen mit dem gewählten maximalen Suchvolumen. Es wird zudem eine Unterscheidung zwischen den globalen (weltweiten) und den lokalen Suchanfragen angegeben.

Long Tail Keyword Tool

Ein weiteres praktisches Werkzeug ist das Long Tail Keyword Tool. Auf dieser Seite geben Sie den gewünschten Begriff sowie den Zielmarkt und die gewünschte Sprache ein. Zudem können Sie bestimmen, aus wievielen Wörtern die Suchphrasen bestehen sollen.

Einen kleinen Wehrmutstropfen gibt es hier: Sie können nicht vorab die Häufigkeit des Begriffs in den Suchanfragen bestimmen, so dass sich im Ergebnis neben Long-Tail-Keywords auch Top-Keywords befinden. Diese müssen Sie dann aus der Ergebnismenge aussortieren. Das Ergebnis können Sie dann sogar als CSV-Datei exportieren, was die Weiterverarbeitung stark erleichtert.

Strategien für Long-Tail-Optimierung

Wenn Sie nun eine Anzahl von passenden Keywords gefunden haben, auf die Sie optimieren möchten, so stellt sich die Frage, was Sie damit am besten anstellen. Es liegt in der Natur der Sache, dass bei Long Tail eine andere Herangehensweise nötig ist als bei klassichen Keywords, da es bei der Long-Tail-Optimierung auf eine möglichst breite Abdeckung ankommt. Bei klassischer SEO optimieren Sie ja nur auf drei bis vier Begriffe.

Long Tail und SEA

Was sich hier anbietet, ist, den Weg über Search Engine Advertising zu gehen (SEA). Das heißt, Sie wählen nicht den Weg über die organischen Suchergebnisse, sondern blenden bezahlte Anzeigen ein. Wie ich oben schon erwähnt habe, dürften die Nutzer, die spezialisierte Suchanfragen stellen, eine höhere Kaufbereitschaft haben, weil sie sich schon vorab informiert haben. Somit dürfte sich Anzeigen nach dem System Pay Per Click (PPC) bzw. Cost Per Click (CPC) lohnen - beispielsweise bei Google AdWords.

Long Tail und organische Suche

Falls Sie den Weg über die organischen Suchergebnisse wählen, also die klassische Suchmaschinenoptimierung (SEO), dann wäre zu überlegen, den Weg über kleinere und sehr spezialisierte Seiten zu gehen. Suchen Sie sich die Ihrer Meinung nach vielversprechendsten Long Tails heraus, und erstellen Sie für diese optimierte Seiten. Das ist natürlich mit einigem Aufwand verbunden, kann sich aber lohnen - vor allem dann, wenn die Nutzer auf optimierte Seiten gelangen, die zu einer hohen Conersion Rate oder Konversionsrate führen. Schließlich haben Sie gerade dann, wenn Ihre Webpräsenz bereits über viele Seiten verfügt, noch die Möglichkeit, einzelne dieser Seiten auf Long Tails zu optimieren, gerade dann, wenn es einzelne Artikel gibt, die vielleicht noch gar nicht oder nur auf wenige Keywords optimiert wurden.

Fazit: Long Tail kann sich lohnen

Das Thema Long-Tail-Optimierung genießt gerade zur Zeit wieder hohe Aufmerksamkeit, und das nicht zu Unrecht. Das Internet mit seiner enormen Anzahl an Nutzern und Interessen bietet gerade für Nischenprodukte ein großes Potential, das bisher noch kaum abgeschöpft wurde. Statt sich mit der großen Masse zu bewegen, kann es sich durchaus lohnen, eigene Wege zu beschreiten und jenseits der ausgetretenen Pfade Schätze aufzuspüren. Dazu bedarf es eingehender Recherche, der richtigen Schlüsse und der zielgerichteten Umsetzung. Auf jeden Fall ein spannendes Thema.

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