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Google PenguinMit dem schon lange erwarteten Penguin-Update könnte Google eine völlig neue Art der Linkbewertung einführen: Es zählen nur noch hochwertige Links von relevanten Seiten. Alle anderen Links werden einfach ignoriert - Penalties gibt es dann nicht mehr. Noch ist das reine Spekulation, aber es gibt gute Argumente dafür.

Links sind nach wie vor der wichtigste Rankingfaktor. Umso mehr Backlinks eine Webseite hat und umso hochwertiger diese Backlinks sind (gemessen an der Qualität der Seiten, von denen sie stammen), desto höher ist die Chance auf gute Rankings. Dieses Prinzip liegt dem PageRank zugrunde. Leider verführt dieses System zu Manipulationen: Es werden Links eingekauft, Linknetzwerke gebildet und Linktauschprogramme aufgelegt. Google kämpft gegen solche Methoden an und hat aus diesem Grund mit Penguin einen Algorithmus eingeführt, der schlechte Links erkennen und betroffene Seiten abwerten kann.

Doch das birgt einige Nachteile. Das vielleicht gravierendste Problem besteht in der Technik des so genannten Negative SEO: Man setzt manipulierte Links, die auf die Webseite von Konkurrenten zeigen, um diese in den Augen Googles zu diskreditieren.

 

Schlechte Links einfach ignorieren

Ein neuer Ansatz könnte dieses Problem aus der Welt schaffen: Statt Webseiten für schlechte Links abzustrafen, werden einfach nur noch Links von hochwertigen und relevanten Webseiten gewertet; alle anderen Links werden ignoriert. Die größte Schwierigkeit bei diesem Ansatz besteht im Erkennen solch hochwertiger und relevanter Webseiten. Dazu ist es für die Suchmaschinen vor allem nötig, die Inhalte der Websiten zu verstehen, zu kategorisieren und gleichzeitig die Qualität der Inhalte zu erkennen und zu messen.

 

Knowledge Vault, maschinelles Lernen und ein neuer PageRank

Doch inzwischen ist Google sehr wahrscheinlich dazu in der Lage, denn die Suchmaschine verfügt über die Möglichkeiten der semantischen Zuordnung von Webseiten. Dazu verwendet Google erstens seine Wissensdatenbank mit dem Namen Knowledge Vault, in der die Beziehungen von vielen Millionen semantischer Entitäten abgebildet sind. Menschen, Orte, Tiere, Pflanzen, Gegenstände und vieles mehr sind in dieser Datenbank enthalten und lassen sich in ein Verhältnis zueinander setzen.

Dazu kommen Googles große Fortschritte auf dem Gebiet des maschinellen Lernens. Das jünsgte Indiz für die Leistungsfähigkeit Googles auf diesem Gebiet ist der RankBrain-Algorithmus. Mit ihm ist Google in der Lage, auch bisher unbekannte Suchanfragen zu verstehen und zuzuordnen. Wie es heißt, ist RankBrain inzwischen der drittwichtigste Rankingfaktor bei Google.

Wie in der vergangenen Woche berichtet, wurde Google außerdem gerade ein neues Patent gewährt, das als eine Erweiterung des PageRanks betrachtet werden kann. Kern dieses Patents ist die Verwendung einer vorgegebenen Liste besonders vertrauenswürdiger Seiten. Die Qualität und Autorität anderer Webseiten ergibt sich aus der Distanz, welche diese von der nächst gelegenen, vertrauenswürdigen Seite im Netz haben (gemessen durch Links).

Ergänzend kommen semantische Informationen hinzu, die von den Webseitenbetreibern zur Verfügung gestellt werden können: Durch das Setzen strukturierter Daten nach schema.org kann angegeben werden, welche Inhalte sich auf einer Webseite befinden. Auf diese Weise lassen sich zum Beispiel Termine, Kinofilme oder auch Produkte in einem Onlineshop auszeichnen.

All das spricht sehr deutlich für Googles Fähigkeit, Webseiten zu verstehen und zuordnen zu können, was wiederum die Voraussetzung für eine Klassifizierung von Backlinks darstellt.

Der Zeitpunkt für eine Änderung des Umgangs mit Backlinks wäre zudem günstig: Das nächste Penguin-Update mit der Version 4.0 wird in Kürze erwartet. Zukünftige Updates sollen fließend und in "Echtzeit" erfolgen. Die Fertigstellung des Penguin-Updates lässt jedoch schon seit einiger Zeit auf sich warten. Das deutet auf komplexere Änderungen hin. Weitere Verzögerungen sind nicht ausgeschlossen, was die Äußerung von Googles Gary Illyes auf Nachfrage zum Zeitpunkt des nächsten Updates zeigt:

"I don't know the exact timeline, but we'll not release something unfinished"

Vor wenigen Tagen hatte es bei Bruce Clay einen Blogbeitrag gegeben, der ebenfalls einen Wandel von Googles Linkpolitik vorausgesagt hatte. Illyes wollte sich jedoch zu konkreten Spekulationen über einen geänderten Umgang mit Backlinks nicht äußern:

"I'm not commenting on speculations"

 

Fazit

Für Google würde eine Änderung im Umgang mit Backlinks einiges an Entlastung bringen. Wenn das Unternehmen schlechte Links zukünftig ignoriert, anstatt diese mit Penalties und Abwertungen zu belegen, könnte es sich viel Arbeit sparen. Werkzeuge wie das Disavow-Tool würden nicht mehr benötigt werden, zahlreiche Diskussionen wären obsolet. Ob es wirklich dazu kommen wird, zeigt sich spätestens einige Zeit nach dem Ausrollen des nächsten Penguin-Updates.

 

 

Titelbild © julien tromeur - Fotolia.com

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

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Auch Google erhält Angebote zum Kauf von Backlinks mit konkreten Beispielen und kann dies nutzen, um gekaufte Links zu erkennen.


 

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