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HTTP/2Google wird in Kürze das neue HTTP/2-Protokoll crawlen können. Webseitenbetreiber sollten schon jetzt einen Wechsel erwägen und eine Migrationsstrategie planen, denn die Mühe wird sich lohnen.

 

HTTP/2 löst das seit 1999 bestehende HTTP/1.1 ab. Die neue Version basiert zu großen Teilen auf dem SPDY-Protokoll, das von Google entwickelt wurde. HTTP/2 bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber seinem Vorgänger:

  • Header-Komprimierung: Felder des HTTP-Headers lassen sich bei HTTP/2 komprimieren. Eine redundante Datenübertragung wie bei HTTP/1.1 wird vermieden. Bei der Header-Komprimierung kommt das HPACK-Verfahren zum Einsatz, das zusätzliche Sicherheit bietet und eine Begrenzung des Speicherbedarfs ermöglicht.
  • Multiplexing: Das parallele Übertragen mehrerer Dateien über nur eine TCP-Verbindung spart Roundtrips und Anfragen, was besonders im mobilen Netz zu einer Beschleunigung führen kann.
  • Binäres Dateiformat: Anders als bei HTTP/1.1 wird bei HTTP/2 ein binäres Datenformat anstelle von Text genutzt, was die Verarbeitung der Daten beschleunigt.
  • Priorisierung: Datenpakete können je nach Wichtigkeit mit unterschiedlichen Prioritäten versehen werden. Somit lassen sich zum Beispiel Pakete, die für den schnellen Aufbau einer Webseite wichtig sind, vor allen anderen Paketen übermitteln.
  • Server Push: Anders als beim Vorgänger kann der Server bei HTTP/2 die Übertragung von Paketen an den Client anstoßen.
  • Kein Head of Line-Blocking mehr: Bisher konnte die Verzögerung bei der Übertragung eines Datenpakets alle folgenden Datenpakete blockieren. Das ist mit HTTP/2 nicht mehr der Fall.

 

Verstehen die Browser heute schon HTTP/2?

Die gute Nachricht lautet, dass bereits heute eine große Mehrheit von Browsern HTTP/2 unterstützt. Nach Angaben der Seite "Can I use", beträgt die Abdeckung der HTTP/2-fähigen Browser weltweit ungefähr 68 Prozent; in Deutschland sind es sogar fast 82 Prozent. Dabei gibt es leichte Einschränkungen: So unterstützt der Internet Explorer 11 HTTP/2 nur unter Windows 10. Chrome und Firefox sowie Opera bieten HTTP/2-Support nur über eine HTTPS-Verbindung. Allerdings ist HTTP/2 abwärtskompatibel. Das bedeutet, dass bei Browsern, die keine Unterstützung des Protokolls anbieten, einfach HTTP/1.1 genutzt wird.

Erstaunlicherweise bieten die aktuellen Android-Browser derzeit noch keinen HTTP/2-Support.Welche Browser unterstützen HTTP/2?

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Umstellung auf HTTPS wird empfohlen

Zwar funktioniert HTTP/2 grundsätzlich auch auf unverschlüsselten Verbindungen, doch sollte alleine wegen der Anforderungen der weit verbreiteten Browser Chrome und Firefox ein paralleler Wechsel auf HTTPS erwogen werden. Der Einsatz des verschlüsselten Protokolls bringt noch weitere Vorteile: So ist es nicht ausgeschlossen, dass TLS bzw. HTTPS in nächster Zeit ein wichtiger Rankingfaktor bei Google werden wird. Und nicht zuletzt sollte die Sicherheit der übertragenen Daten im Vordergrund stehen, um die Webseite und ihre Besucher zu schützen.

 

Was bringt HTTP/2 aus SEO-Sicht?

Natürlich bringt die Umstellung auf HTTP/2 zunächst einmal einen gewissen Aufwand mit sich, vor allem dann, wenn zusätzlich ein Wechsel auf HTTPS durchgeführt wird. Die Vorteile sollten in den meisten Fällen jedoch deutlich überwiegen:

  • Kürzere Ladezeiten durch die genannten Features wie Multiplexing, Header-Komprimierung oder die binäre Übertragung. Das bringt einen Ranking-Boost, denn die Ladezeit von Webseiten ist ein wichtiger Rankingfaktor.
  • Weniger Aufwand für andere Optimierungsmaßnahmen: Viele Optimierungen, die man unter HTTP/1.1 für bessere Ladezeiten durchführen musste, sind unter HTTP/2 nicht mehr nötig. Beispiele: Zusammenfassen von mehreren Grafiken zu Image-Sprites, um Requests zu sparen, das Zusammenlegen von JavaScript- und CSS-Dateien, was zu erhöhtem Speicherplatzbedarf führte, oder auch die Vermengung von JavaScript und CSS mit HTML. All das kann aufgrund des in HTTP/2 möglichen Multiplexings entfallen.
  • Zusätzlicher Ranking-Boost durch HTTPS: Weil der Wechsel zu HTTP/2 zusammen mit der Einführung von HTTPS bzw. TLS geschehen sollte, wird die Webseite sicherer, und man profitiert von zusätzlichen Rankingvorteilen bei Google (siehe oben).

 

Wann sollte man den Wechsel auf HTTP/2 durchführen?

Einen genauen Termin für die Unterstützung von HTTP/2 durch Google gibt es zwar noch nicht, aber erwartet wird, dass es in einigen Wochen sowei sein wird. Wann der beste Zeitpunkt ist, die eigene Webseite auf HTTP/2 umtzstellen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Wurde die Webseite bereits auf bessere Ladezeiten optimiert bzw. sind entsprechende Maßnahmen geplant? Falls noch keine Optimierungen erfolgt sind, sollte erwogen werden, bald auf HTTP/2 zu setzen, weil sich dadurch einige der bisher empfohlenen Optimierungsmaßnahmen erübrigen.
  • Wurde bereits auf HTTPS umgestellt? In diesem Fall ist der Wechsel auf HTTP/2 wesentlich einfacher, denn der größte Aufwand ensteht tatsächlich durch das Umsteigen auf die verschlüsselte Übertragung mit den damit verbundenen Änderungen (einrichten von Redirects etc.)
  • Wird ein CDN verwendet? CDNS (Content Delivery Networks) bieten oftmals von Haus aus schon die Unterstützung für HTTP/2 an.

Nach der Prüfung dieser und weiterer Umstände kann die Entscheidung gefällt werden, ob und wann eine Umstellung auf HTTP/2 sinnvoll ist. Ob ein Wechsel irgendwann sogar einmal zur Pflicht werden wird, ist unklar. Es gibt jedoch bereits eine Forderung (siehe vorletzter Abschnitt im verlinkten Artikel), Google Chrome solle zukünftig nur noch HTTP/2 unterstützen.

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

SEO-Experte.
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