WerkzeugkastenIn der neuen Serie "SEO selber machen" erhaltet Ihr viele Tipps und Informationen, die Ihr braucht, um Eure Seite in Google nach vorne zu bringen. Es ist im Grunde gar nicht schwer, eine gute Webseite zu erstellen, die für die Nutzer einen Mehrwert bietet. Und zufriedene Nutzer sind die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg auf Google und Co.

Nicht jeder kann oder möchte eine teure SEO-Agentur für die Optimierung der eigenen Webseite beauftragen. Die Kosten dafür können sich schnell auf mehrere Tausend Euro summieren.

Die gute Nachricht lautet: SEO kann man selber machen. Zumindest ein großer Teil der Optimierungen kann in Eigenleistung erfolgen, wenn man die nötigen Grundkenntnisse mitbringt. Für all diejenigen, die ihre Webseite selbst einige Plätze höher in den Google-Rankings bringen möchten, ist diese neue Serie gedacht.

 

SEO ist im Grunde einfach

SEO ist in den vergangenen Jahren komplizierter und zuleich einfacher geworden. Warum komplizierter? Das liegt vor allem an den immer häufigeren Updates von Google, die es schwer machen, auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Neben Penguin und Panda gab es zum Beispiel noch Fred, Opossum und viele weitere, nicht oder kaum bemerkte Änderungen. Mehr als 1.600 Updates hat Google alleine im Jahr 2016 durchgeführt.

Dazu kommt eine wachsende Zahl von technischen Neuerungen, die für viele Webmaster kaum noch durchschaubar sind - zum Beispiel AMP, Content Delivery Networks (CDNs), HTTPS und so weiter.

Die gute Nachricht lautet: SEO ist insgesamt trotzdem einfacher geworden, denn es kommt inzwischen fast ausschließlich auf die Qualität an. Das betont Google beinahe täglich: "Schafft Inhalte, die Eure Nutzer begeistern und einen echten Mehrwert bieten!"

Tricksereien, die früher noch zum Erfolg auf den Suchergebnisseiten geführt haben, lohnen sich dagegen heute nicht mehr.

 

Qualität, Qualität, Qualität

Wie ist eine hohe Qualität für die eigene Webseite zu erreichen? Die Qualität kann man anhand der folgenden Kriterien bewerten:

  • Inhalte
  • Struktur und Usability
  • Technik

Dabei stellen die Inhalte mit Abstand das wichtigste Kriterium dar, denn sie beeinflussen die Relevanz, die einer Seite von Google beigemessen wird, und sie sind entscheidend für die Zufriedenheit der Nutzer. Nur Webseiten, die einen echten Mehrwert bieten und die Nutzer begeistern, werden sich auf Dauer durchsetzen können - und das gilt auch für die Rankings bei Google.

 

Die FEIF-Regel für hochwertige Inhalte

Hochwertige Inhalte zeichnen sich durch die folgenden Eigenschaften aus:

  • Fundiert
  • Einzigartig
  • Interessant
  • Fesselnd

Man könnte auch von der "FEIF-Regel" sprechen. Was genau bedeuten die einzelnen Attribute?

Fundiert: Nur gut recherchierte Inhalte, die mit einem tiefen Sachverstand erstellt werden, bringen auch den gewünschten Mehrwert. Es gibt einfach zu viele Seiten im Netz, auf denen Inhalte anderer Seiten nur kopiert und abgewandelt wiedergegeben werden. Die Besucher einer Webseite werden schnell erkennen, ob der Autor Ahnung vom Thema hat, über das er schreibt, oder ob es sich nur um einen Vervielfältiger handelt, dem es nur um möglichst viel Traffic auf seiner Seite geht.

Einzigartig: Dieser Punkt spielt zum Teil in den vorher genannten mit hinein. Einzigartige Inhalte findet man so nirgendwo anders. Sie zeugen von Kreativität und Eigenleistung. Dabei spielt es keine Rolle, um welches Thema es geht. Inhalte aus den verschiedensten Bereichen können einzigartig sein und werden dadurch auch ihre Leser begeistern. Ein Reisebericht kann ebenso einzigartig sein wie die Aufarbeitung eines wissenschaftlichen Themas.

Interessant: Nur weil ein Text fundiert und einzigartig ist, muss er noch lange nicht interessant sein. Dabei liegt das Interesse im Auge des Betrachters: Was für die einen durchaus interessant ist, führt bei anderen nur zu einem müden Gähnen. Es gibt jedoch grundlegende Dinge, die man zur Steigerung des Interesses unternehmen kann: Eine gut strukturierte Herangehensweise im Text, thematisch sinnvolle Gliederungen, verständliche Schreibweise und so wenige Fehler wie möglich. Inhalte sollten ohne große Umschweife auf den Punkt gebracht werden. Lange Schachtelsätze sollten zugunsten kurzer, prägnanter Sätze vermieden werden.

Fesselnd: Hier kommen Emotionen ins Spiel. Auf einer SEO-Konferenz hieß es kürzlich, dass Angst und Freude immer noch das höchste Aktivierungspotential bei den Menschen besitzen. Das beschreibt etwas vereinfacht die folgende Regel: Sobald man mit den Inhalten Emotionen weckt, hat man einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Erfolg getan.

 

Struktur und Usability

Die Inhalte müssen anpsrechend präsentiert werden. Eine Webseite muss so aufgebaut sein, dass ihre Struktur auf den ersten Blick verständlich ist und dass sich auch Besucher, die das erste Mal auf der Seite sind, zurecht finden. Dazu gehören ein übersichtliches Menü, das nach den wichtigsten Kategorien unterteilt ist, eine Suchfunktion, die benötigt wird, wenn man über das Menü nicht das Passende findet, und hilfreiche Fehlerseiten. Wenn man zum Beispiel auf einer 404-Fehlerseite landet, sollte man dort zumindest Links zu den wichtigsten Unterseiten und eine Suchfunktion finden.

Ein weiterer Faktor, der entscheidenden Einfluss auf die Usability hat, ist die Geschwindigkeit einer Webseite (siehe dazu auch den Abschnitt zur Technik). Nur dann, wenn die gewünschten Inhalte schnell, und das heißt spätestens innerhalb von zwei bis drei Sekunden, geladen sind, kann man Absprünge der Webseitenbesucher weitgehend vermeiden. Google wertet die Seitengeschwindigkeit als Rankingfaktor - besonders langsame Seiten erhalten schlechtere Rankings.

 

Störende Werbung ist Qualitätskiller Nummer eins

Was die Usability einer Seite komplett zerstören kann, ist unnötige und störende Werbung. Seien es Popups, die sich über die Inhalte legen und die erst weggeklickt werden müssen, oder irgendwelche Layer, in denen man zum Bestellen des Newsletters oder eines E-Books aufgefordert wird - all das beeinträchtigt die Usability erheblich und wird zum Glück inzwischen von Google abgestraft. Google hat sich außerdem einer Initiative für bessere Online-Werbung angeschlossen und wird zukünftig besonders störende Anzeigen im Chrome-Browser blockieren.

Natürlich ist Werbung grundsätzlich in Ordnung - sie muss aber relevant sein und darf nicht die Nutzung der Seite erschweren. Das gilt auch für das nervige Nachladen von Werbung: Besonders auf Mobilgeräten kommt es immer wieder vor, dass die Seiteninhalte schon geladen sind, diese dann aber durch später nachgeladene Werbung verschoben werden. Solche Seiten machen es den Nutzern leicht, sich für andere Alternativen zu entscheiden.

 

Technik

Zum Schluss noch einige Worte zur Technik: Dieses Thema ist inzwischen recht komplex, wenn man die Zahl der möglichen Optimierungen bedenkt. Egal, ob es um die verschlüsselte Übertragung per HTTPS, das Nutzen von Content Delvery Networks (CDNs) für eine schnellere Datenübertragung oder um JavaScript und Single Page Applications geht: Einem normalen Webseitenbetreiber ist es nicht mehr zuzumuten, sich auf all diesen Gebieten auszukennen. Daher sind nachfolgend die wichtigsten technischen Kriterien genannt, auf die es bei einer Webseite ankommt:

  • Geschwindigkeit (Ladezeit max. drei Sekunden). Erreichbar durch: schnellen Webserver, schlanken Code, Optimierung der Inhalte, Nutzung eines CDNs etc.
  • Sicherheit: verschlüsselte Übertragung der Daten vom und zum Webserver mittels HTTPS.
  • Zuverlässigkeit: Vermeidung von Downtimes und Ausfallzeiten.

Die meisten Hosting-Anbieter erfüllen heute schon diese Anforderungen. So erhält man zum Beispiel bei vielen Hosting-Verträgen ein HTTPS-Zertifikat und die Möglichkeit, ein CDN zu nutzen, und das oft ohne Aufpreis.

 

SEO selber machen: So geht es weiter

In den weiteren Beiträgen dieser Serie wird zunächst beschrieben, wie man bei der Optimierung der eigenen Webseite Schritt für Schritt vorgehen kann. Von der ersten Durchsicht der Seite über eine Einführung in die wichtigsten SEO-Tools bis hin zur Optimierung der Inhalte, der Seitenstruktur und der Technik werden die wichtigsten Maßnahmen beschrieben.

Die folgenden Themenbereiche werden Gegenstand der weiteren Beiträge sein:

  1. Erste Bestandsaufnahme: die Durchsicht der Webseite.
  2. SEO-Tools: Welche Werkzeuge brauche ich zur Optimierung meiner Seite?
  3. Die Keyword-Recherche: Optimieren für die richtigen Begriffe
  4. Wie schreibt man die optimalen Inhalte?
  5. Technische SEO: Pagespeed und mehr
  6. Google Search Console: Wie man das Tool zielführend nutzt
  7. Mobile SEO
  8. Usability: Seitenstruktur und Bedienbarkeit
  9. Local SEO: vor Ort gefunden werden
  10. SEO für internationale Webseiten
  11. Und was ist mit Links?
  12. Passt noch alles? Regelmäßige Erfolgskontrolle
  13. SEO für Fortgeschrittene: Strukturierte Daten, AMP und Co.

Nach dem Durcharbeiten dieser Themen seid Ihr in der Lage, Eure Seite zu optimieren und viele teure Beratungsstunden einzusparen.

Natürlich wird es dennoch immer wieder erforderlich sein, den Rat eines Experten einzuholen, denn man darf eines nicht vergessen: Auch wenn die Suchmaschinenoptimierung keine Wissenschaft und im Grunde alles leicht verständlich ist, so kann eines nicht ersetzt werden: Erfahrung. Und auf diese wird man immer wieder zurückgreifen müssen, um das optimale Ergebnis herauszuholen. Doch auch für den SEO-Experten ist es einfacher, eine Webseite zu optimieren, die sich bereits in einem guten Zustand befindet. Das wirkt sich letztendlich auch auf die Beratungskosten aus.

Wer sich vorab schon ein wenig fit machen möchte, dem seien unsere SEO-Checkliste und unsere Übersicht der wichtigsten SEO-Kennzahlen empfohlen.

 

Titelbild © dashadima - Fotolia.com

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

SEO-Experte.
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