Google Panda bezieht möglicherweise nicht nur die Inhalte in die Bewertung ein, sondern auch alle anderen Faktoren, die sich auf die Qualität der Webseite auswirken. Das zumindest lässt sich einer aktuellen Äußerung seitens Google entnehmen.
Die erste Version von Google Panda wurde im Jahr 2011 ausgerollt. Der Zweck bestand darin, hochwertige Seiten besser zu ranken als Seiten mit geringerer Qualität. Zunächst hatte man dem Update den Namen "Farmer" gegeben, weil es sich offensichtlich gegen Content-Farmen richtete. Der offizielle Name des Updates folgte dann später. Namensgeber war einer der Urheber, Navneet Panda.
Panda-Checkliste
Doch worauf genau zielt Panda ab? Welche Qualitätsfaktoren einer Webseite werden von Panda betrachtet? Hinweise dazu gab im Mai 2011 Amit Singhal, der Google inzwischen verlassen hat und zu Uber gewechselt ist. Er weist auf folgende Fragen hin, die man sich im Zusammenhang mit der Webseitenqualität stellen sollte:
- Würden Sie den Informationen in diesem Artikel vertrauen?
- Wurde der Artikel von einem Experten oder einem Enthusiasten geschrieben, der das Thema gut kennt, oder ist der Beitrag eher oberflächlich?
- Gibt es auf der Seite mehrfache, sich überschneidende oder redundante Artikel über dieselben oder ähnlichen Themen mit Keywordvariationen?
- Würden Sie sich dabei wohlfühlen, Ihre Kreditkarteninformationen an diese Seiten weiterzugeben?
- Gibt es in diesem Artikel Reschtschreib-, stilistische oder inhaltliche Fehler?
- Zielen die Themen auf die Interessen der Leser ab, oder geht es eher darum, gute Rankings in den Suchmaschinen zu erzielen?
- Liefert der Artikel originäre Informationen, Berichte, Forschungs- oder Analyseergebnisse?
- Besitzt die Seite einen grundlegenden Wert, wenn man sie mit anderen Seiten in den Suchergebnissen vergleicht?
- Wieviel Qualitätskontrolle hat für den Artikel stattgefunden?
- Beschreibt der Artikel gegensätzliche Sichtweisen für das Thema?
- Wurde der Inhalt in Massenproduktion erstellt und in einem großen Netzwerk verteilt?
- Zeugt der Artikel von Sorgfalt, oder wurde er im Schnellverfahren erstellt?
- Wenn es auf der Seite um gesundheitsbezogene Fragen ginge, würden Sie den Inhalten vertrauen?
- Würden Sie der Seite als Referenz vertrauen?
- Liefert der Artikel eine vollständige und umfassende Beschreibung des Themas?
- Gibt es in dem Artikel auch Erkenntnisse, die nicht offensichtlich sind?
- Würden Sie diese Seite als Lesezeichen ablegen und mit Freunden teilen?
- Gibt es auf dieser Seite eine unangemessen hohe Zahl von Anzeigen, die von den eigentlichen Inhalten ablenken?
- Könnten Sie sich diesen Artikel in einer Enzyklopädie, einer Zeitschrift oder einem Buch vorstellen?
- Sind die Artikel kurz, ohne Substanz oder anderweitig wenig hilfreich?
- Wurden die Artikel mit großer Sorgfalt und Aufmerksamkeit für Details erstellt?
- Würden sich Nutzer beschweren, wenn sie Inhalte von dieser Seite sehen würden?
Nur inhaltliche Qualität oder auch technische Faktoren?
All diese Fragen zielen eindeutig auf die inhaltliche Qualität der Seiten ab. Doch wie sieht es mit anderen Qualitätsfaktoren aus? Bewertet Panda zum Beispiel auch technische Kriterien wie zum Beispiel die Ladezeit der Seiten?
Einen Hinweis in diese Richtung könnte die Aussage von Googles Johannes Müller geben, die er in einem Webmaster-Hangout der vergangenen Woche getroffen hat. Darin hatte ein Nutzer gefragt, ob Google Panda auch die Architektur der Webseite berücksichtige. Müller antwortete, dass alles, was die Qualität einer Webseite beeinflussen könne, auch in die Bewertung einfließe. Panda bewerte die übergreifende Qualität der Webseite. Konkrete Kriterien nennt Müller nicht. Es bliebt also offen, welche Qualitätsfaktoren genau für Panda eine Rolle spielen.
Unabhängig von der Frage, ob auch technische und andere Faktoren Gegenstand von Panda sind: Nur solche Seiten, die einwandfrei funktionieren, schnell und sicher zu bedienen sind und eine gute Nutzererfahrung bieten, werden auf Dauer gute Rankings in Google erzielen.
Die vollständige Antwort Müllers ist in folgendem Video zu sehen und zu hören:
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