Im Kampf gegen manipulierte und gekaufte Bewertungen geht Yelp einen Schritt weiter und verlinkt auf Beweise wie verräterische E-Mails.
Bewertungen sind das Kerngeschäft der Plattform Yelp. Klar, dass man im Unternehmen extrem sensibel auf Täuschungsversuche reagiert. Erst im Februar war Yelp gegen kommerzielle Anbieter von Bewertungen vorgegangen.
Der nächste Schritt zur Wahrung der Integrität von Kundenmeinungen besteht für Yelp jetzt offenbar darin, im Verdachtsfall auf die Quellen zu verweisen, durch die eine Bewertung negativ aufgefallen ist. Ein aktuelles Beispiel wird im Local Search Forum beschrieben. Unter dem Kasten mit dem Titel "Consumer Alert" befindet sich ein großer Button, der mit "Show me the evidence" bezeichnet ist, also sinngemäß etwa "Zeig mir den Beweis". Per Klick gelangt man zur Ansicht einer E-Mail, welche die Korrespondenz zwischen dem Auftraggeber und dem potentiellen Bewerter zeigt. Im genannten Forum gelang man übrigens direkt zum fraglichen Yelp-Eintrag.
Der Aufraggeber ist laut Ausschreibung bereit, für ein Review 75 Dollar zu bezahlen. Als Gegenleistung verlangt er eine Bewertung von einer Person, die schon mindestens ein Jahr bei Yelp ist und schon mindestens zehn Bewertungen geschrieben hat. Der Wohort soll in einem Ballungsraum sein.
Die Bloßstellung des Auftraggebers und des Anbieters für gefälschte Bewertungen erinnert ein wenig an den Pranger früherer Jahrhunderte. Vielleicht ergibt sich gerade dadurch eine abschreckende Wirkung für alle potentiellen Nachahmer, was zu begrüßen wäre, denn gefälschte Bewertungen schaden sowohl den Kunden, den ehrlichen Konkurrenten als auch Yelp und vergleichbaren Bewertungsportalen.