Momentan werden laut einem Bericht Erpresser-Mail versandt, in denen behauptet wird, es sei eine Negative SEO-Kampagne angelegt worden, die nur gegen Leistung einer Zahlung eingestellt werden könne.
Die Erpresser-Mails werden laut einem Bericht von Bill Hartzer an die öffentlichen E-Mail-Adressen von Agenturen versandt. In der Mail verlangen der oder die Absender unter dem Namen der "Lizard Squad", was übersetzt so etwas wie "Echsengruppe" bedeutet, die Zahlung von 0,75 Bitcoins, damit eine bereits gegen die Webseite der Agentur begonnene Negative SEO-Kapmpagne eingestellt würde. 0,75 Bitcoins haben aktuell einen Wert von etwa 800 Euro.
Es seien bereits 100.000 Spam-Links in Blogkommentaren und Blognetzwerken angelegt worden. Man habe 48 Stunden Zeit, die Zahlung an eine bestimmte Wallet-Adresse zu leisten. Ansonsten werde mit Phase zwei begonnen, die auch Angriffe auf Webseiten der Kunden enthalte. Außerdem würden DDoS-Attacken durchgeführt (Distributed Denial of Service, hierbei werden die Server mit einer großen Zahl sinnloser Anfragen geflutet).
Nachfolgend ist der Inhalt der Mail zu sehen:
Screenshot: Bill Hartzer
Welche Reaktion ist zu empfehlen, wenn man eine Erpresser-Mail erhalten hat?
Wer eine solche Mail erhält, sollte die Zahlung nicht leisten. Zunächst einmal ist es nicht sicher, dass die Mail tatsächlich von der genannten Lizard Squad stammt. Viel wahrscheinlicher ist es, dass sich jemand dieses Namens bedient hat, um Eindruck zu schinden. Weitere Informationen zur Lizard Squad gibt es übrigens auf der Webseite des CDN-Anbieters Cloudflare.
Statt zu zahlen, sollte man auf einen möglichen Angriff vorbereitet sein. Das umfasst die folgenden Schritte:
- Regelmäßige Überprüfung der bestehenden Backlinks für die eigene und die betreuten Seiten mit passenden Tools wie Majestic, Link Research Tools, ahrefs oder auch der Google Search Console
- Falls zweifelhafte Links gefunden werden, sollten diese mit Googles Disavow-Tool abgewertet werden.
- Zusätzlich kann Unterstützung von Experten auf dem Bereich der Linkanalyse hilfreich sein. Auch der direkte Kontakt mit einem Ansprechpartner bei Google ist eine Alternative. Dazu kann man ein Diskussionsthema im Google Hilfeforum eröffnen.
Welche Agenturen betroffen sind, wird in dem Bericht nicht genannt. Aus dem deutschsprachigen Raum sind aktuell keine derartigen Fälle bekannt.
Titelbild © Glebstock - Fotolia.com
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