John Müller von Google hat Kritik an manchen SEO-Blogs geübt: Sie würden Meldungen als Click-Bait nutzen. Ausgangspunkt dafür war ein Bericht über einen Fehler in einem SEO-Plugin.
Das Search Engine Journal hatte über einen Bug im SEO-Plugin "Yoast" für WordPress berichtet. Die Schlagzeile lautete: "Yoast SEO Plugin 7.0 Bug Causes Ranking Drops". Zuvor hatte Joost de Valk, Gründer und CEO von Yoast, einen Fehler eingeräumt, durch den es auf WordPress-Seiten zum ungewünschten Indexieren von Medien-URLs kommen kann. Auch auf SEO Südwest gibt es einen Bericht darüber.
Die Berichterstattung durch das Search Engine Journal war im Anschluss Gegenstand von Kritik. So beklagte sich Joost de Valk darüber, dass dort eine Stellungnahme von John Müller nicht erwähnt worden war. Müller hatte auf Anfrage von Yoast die Gefahr von Rankingverlusten durch den Fehler relativiert.
Auch von Seiten John Müllers (Google) gab es Kritik. Er schrieb, der Artikel wirke wie ein Click-Bait, solle also nur zum Klicken anregen. Besser sei es, alle Perspektiven zu beleuchten, zu erklären, was passiert ist und wen es betreffen könne. Auch Hinweise, wie man auf mögliche Fehler prüfen und diese vorbeugen könne, seien sinnvoll.
Es gehe darum, einen langfristigen Wert zu schaffen und ein umfassendes Bild zu liefern. Auch andere SEO-Blogs hätten dieses Problem. Man solle nicht der Versuchung unterliegen, kurzfristig Klicks erzielen zu wollen. Besser sei es, Wissen zu vermitteln.
Die Kritik ist sicherlich teilweise gerechtfertigt. SEO-Blogs wie auch SEO Südwest stehen täglich vor der Frage, wann sie welche Nachrichten veröffentlichen sollen. Natürlich ist es ein Vorteil, zu den Ersten zu gehören, doch das bringt auch stets die Gefahr mit sich, Informationen vorschnell zu verbreiten und diese nicht ausreichend recherchiert zu haben. Es geht stets darum, die Balance zwischen Geschwindigkeit ausreichender Nachforschung zu finden. Wie allgemein im Journalismus sollte auch für Blogs das Prinzip gelten, mindestens zwei unabhängige Quellen zu einem Thema zu finden und verschiedene Perspektiven abzubilden.
Im aktuellen Fall war es glücklicherweise so, dass Yoast selbst Fehler eingeräumt hatte. Natürlich hätte es selbstverständlich sein sollen, auch die Antwort Googles auf das Problem zu nennen und darauf hinzuweisen, dass die Folgen wohl nicht gravierend sein würden. Auf SEO Südwest wurde dies getan.
Müllers Kritik kann auf jeden Fall ein Anreiz dafür sein, etwas mehr Gewicht auf die Ausarbeitung der Inhalte zu legen, auch wenn dies zu Lasten der Aktualität gehen kann.
Titelbild: Google