Google hat eingeräumt, die Richtigkeit von Inhalten nicht bestimmen zu können. Es gibt aber Signale, mit denen Google auf den Grad der Richtigkeit schließen kann. Die Popularität einer Website gehört nicht dazu.
Eine interessante Diskussion gab es heute auf Twitter: Ein Nutzer wollte wissen, wie Google mit der Richtigkeit von Inhalten umgehe und ob es Einflüsse auf die Rankings gebe.
Danny Sullivan von Google antwortete, Maschinen könnten die Richtigkeit von Inhalten nicht erkennen. Die Systeme seien auf Signale angewiesen, die mit der Relevanz und der Maßgeblichkeit ("Authority") von Inhalten zu tun hätten:
Sullivan verwies in seiner Antwort auf Googles eigene Beschreibung über die Funktionsweise der Suche.
Auf die Vermutung, Google könne die Popularität einer Website als ein Signal für die Richtigkeit der Inhalte verwenden, indem zum Beispiel Links von prominenten Websites in die Berechnung einfließen, entgegnete Sullivan, Popularität sei nicht gleichzusetzen mit Maßgeblichkeit. Dies wäre ein viel zu einfaches Signal, um es an dieser Stelle einzusetzen. Es würde außerdem nichts für die Vielzahl an Suchanfragen bringen, von denen 15 Prozent neu seien, also erstmals auftreten:
Maschinen könnten zum Beispiel diesen Thread auf Twitter nicht lesen und beurteilen, was richtig ist und was nicht, so Sullivan weiter. Das gelte im Übrigen auch für Menschen. Sie könnten nur raten. Google dagegen versuche nicht, die Richtigkeit zu erraten.
Im Hinblick auf Statistiken schrieb Sullivan, kein System im Web könne wissen, welche Zahlen richtig seien. Google könne Dinge erkennen, die wie Statistiken aussehen und die so erscheinen, als stammten sie von maßgeblichen Inhalten. Das falle oftmals zusammen mit der Richtigkeit von Inhalten:
Google ist also auf eine Vielzahl von Signalen angewiesen, um die Qualität und Richtigkeit von Inhalten zu bewerten. Ob eine Information tatsächlich richtig oder falsch ist, kann Google nicht wissen, sondern nur versuchen, dies näherungsweise zu bestimmen.
Sullivan nannte die Maßgeblichkeit oder Authority mehrfach. Damit besteht ein Zusammenhang zu "EAT", das Google immer wieder in seinen Qualitätsrichtlinien verwendet. Die Abkürzung steht für "Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness". Beeinflusst werden diese Faktoren zum Beispiel durch die Erfahrung und Bekanntheit der Autoren einer Website sowie ihre bisherigen Veröffentlichungen.
Auch oder gerade wenn Google also auf Hilfsmittel bei der Bewertung von Inhalten angewiesen ist, sollte man als Website-Inhaber versuchen, Inhalte so gut wie möglich zu recherchieren und Fehler zu vermeiden. Das erhöht die Chancen, dass Google die Inhalte tatsächlich als (wahrscheinlich) richtig einstuft.