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Klicks und KlickrateIst die Bounce Rate bzw. die Absprungrate ein Rankingfaktor oder nicht? Es gibt Argumente dafür und dagegen. Eines steht fest: Eine hohe Bounce Rate muss kein schlechtes Zeichen sein.

Immer wieder wird die Bounce Rate (Absprungrate) von SEOs als Rankingfaktor genannt. Kurz gesagt definiert die Bounce Rate den Anteil der Webseitenbesucher, die nach nur einem Seitenaufruf eine Webseite wieder verlassen. Nun kann es unterschiedliche Gründe für das schnelle Verlassen einer Webseite geben: Im Idealfall hat der Besucher schnell die Informationen gefunden, die er gesucht hat. Es kann aber auch sein, dass die Webseite nicht den Erwartungen entsprochen hat. Diese Fallunterscheidung zeigt bereits, wie schwierig es ist, eine allgemeine Wirkungsweise der Bounce Rate auf das Ranking zu bestimmen.

 

Argumente für die Bounce Rate als Rankingfaktor

Was eindeutig für die Bounce Rate als Rankingfaktor spricht, ist die enge Verbindung dieser Kennzahl zur subjektiven, also wahrgeommenen Webseitenqualität. Die Bounce Rate ist eine von mehreren Kennzahlen, die das Nutzerverhalten und die Nutzerzufriedenheit ausdrücken. Für Suchmaschinen wie Google steht diese Nutzerzufriedenheit an erster Stelle, und daher sind damit verbundenen Kennzahlen zur Bewertung von Webseiten äußerst bedeutend. Vor allem in Verbindung mit weiteren Nutzerdaten wie der Zahl der wiederkehrenden Besucher und der Verweildauer kann die Bounce Rate gute Einblicke in die Wertschätzung der Nutzer in Bezug auf eine Webseite liefern.

Ein weiteres Argument für die Bounce Rate ist die Verfügbarkeit entsprechender Zahlen. Durch die Integration von Google Analytics in die meisten Webseiten kann Google auf Nutzungsdaten zugreifen und sogar nachverfolgen, welche Seiten nacheinander besucht werden.

 

Argumente gegen die Bounce Rate

So einfach die Bounce Rate zu messen ist, so einfach ist sie auch zu maniulieren. Egal, ob das durch manuelle Seitenaufrufe oder durch automatisierte Skripte geschieht: Die Verlässlichkeit der Kennzahl ist nicht sehr hoch. Auch unbeabsichtigte Effekte können Einfluss auf die Bounce Rate nehmen, etwa dann, wenn eine Seite geöffnet wird und offen bleibt, während gleichzeitig in weiteren Tabs andere Webseiten aufgerufen und gelesen werden.

Auch Google-Mitarbeiter Andrey Lipattsev sieht die Bounce Rate kritisch und bezieht sich dabei auf mögliche Manipulationen, wie das folgende Video zeigt:

Andrey Lipattsev

 

Dazu kommt die Frage, wie eine hohe oder eine niedrige Bounce Rate interpretiert werden muss. Eine hohe Absprungrate bedeutet zum Beispiel nicht zwangsläufig, dass eine Seite den Besuchern nicht gefällt. Es kann auch sein, dass die auf der Webseite angebotenen Informationen genau zu den Bedürfnissen der Besucher passen und diese gleich finden, was sie gesucht haben. Das ist zum Beispiel oft bei nachrichtenorientierten Seiten der Fall: Man liest eine Meldung durch, ist informiert und verlässt die Seite wieder. Bei eher transaktionsorientierten Seiten wie Online-Shops dagegen kann eine hohe Bounce Rate tatsächlich auf gravierende Probleme hinweisen: Ist die Seite zu unübersichtlich, vertrauen die Besucher der Seite nicht? Es muss also stets der Kontext betrachtet werden.

 

Fazit: Die Bounce Rate ist ein Rankingfaktor, aber...

In Verbindung mit anderen Kennzahlen ist die Bounce Rate mit ziemlicher Sicherheit ein Faktor, den Google für die Bewertung von Webseiten anwendet. Betrachtet man beispielsweise zusätzlich den Anteil der wiederkehrenden Besucher und die Art der Webseite, lässt sich ein recht klares Bild darüber erstellen, wie eine Seite von ihren Besuchern wahrgenommen wird. Hat eine News-Webseite zum Beispiel eine hohe Absprungrate und gleichzeitig einen hohen Anteil wiederkehrender Besucher, besteht kein Grund zur Besorgnis.

Was mögliche Manipulationen der Bounce Rate angeht, dürfte Google sehr wahrscheinlich in der Lage sein, diese zu erkennen. Google benötigt beisipielsweise zur Berechnung von Klickpreisen für Anzeigen Möglichkeiten, gefälschte von echten Klickdaten zu unterscheiden. Dazu wendet Google bestimmte statistische Methoden an.

Für Webseitenbetreiber und SEOs bedeutet das: Die Bounce Rate sollte stets im Blick behalten werden. Vor allem plötzliche Änderungen müssen genau untersucht werden. Dabei sollte stets die Art der Webseite berücksichtigt werden. Blogs oder nachrichtenorientierte Seiten haben meist höhere Absprungraten, transaktionsorientierte Seiten wie Onlne-Shops sollten dagegen eine niedrigere Bounce Rate aufweisen.

 

Titelbild © Picture-Factory - Fotolia.com

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

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