Manche Google-Algorithmen bewerten nicht nur den aktuellen Zustand einer Webseite, sondern beziehen auch Faktoren aus der Vergangenheit ein. Das sollte bei inhaltlichen oder sonstigen Änderungen berücksichtigt werden.
Das Ranking von Webseiten wird nicht nur von ihrem gegenwärtigen Zustand beeinflusst, sondern es spielen auch immer Spuren aus der Vergangenheit eine Rolle. Das ist zum Beispiel bei Domains zu beobachten, die es schon länger gibt. Dabei gilt die Regel: Umso älter eine Domain, desto größer ist das Vertrauen, das Google dieser Domain entgegenbringt. Anders sieht es jedoch aus, wenn es in der Vergangenheit Probleme mit einer Domain gab wie zum Beispiel eine manuelle Herabstufung wegen Verstoßes gegen die Webmaster-Richtlinien: In einem solchen Fall kann eine Domain selbst nach dem Wechsel des Eigentümers noch Probleme haben.
Doch nicht nur hinsichtlich manueller Maßnahmen spielt die Vergangenheit eine große Rolle für das Ranking in Google; auch die Algorithmen beziehen offenbar frühere Ereignisse und Veränderungen mit ein. Das bestätigte Johannes Müller beim englischsprachigen Webmaster-Hangout in der vergangenen Woche. Auf Anfrage eines Nutzers zur Häufigkeit, in der Google seine Rankingsignale anpasse, antwortete er (Übersetzung Red.):
"Unsere verschiedenen Algorithmen versuchen schnell auf die Dinge zu reagieren, die es im Netz gibt. Manche sind schnell, manche sind ein wenig langsamer, und manche berücksichtigen mehr die Vergangenheit der Veränderungen."
Um welche Veränderungen es dabei genau geht, sagt Müller nicht. Man muss jedoch davon ausgehen, dass hiermit verschiedene Signale gemeint sind, vor allem diese:
Inhalte: Veränderungen bestehender Inhalte können verschiedene Ursachen haben. Im besten Fall werden ältere Inhalte überarbeitet und aktualisiert. Inhaltsänderungen können jedoch auch geschehen, um Rankings zu manipulieren - etwa durch Verändern des Erstellungsdatums eines Artikels.
Links: Die Veränderungen der Backlinks über einen bestimmten Zeitraum können Signale darüber liefern, wie die Links erzeugt wurden. Kurze Phasen mit vielen neuen Links können beispielsweise auf den Kauf von Links hindeuten (auch wenn es natürlich andere Ursachen geben kann).
Auch der zeitliche Verlauf der meisten anderen Rankingsignale kann Google wertvolle Erkenntnisse liefern. Man sollte daher stets davon ausgehen, dass Veränderungen aus der Vergangenheit aktuelle Rankings beeinflussen können.
Die vollständige Antwort Müllers ist in folgendem Video zu sehen:
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