In den vergangenen Tagen gab es viele Fragen rund um Google Web Light - eine Technologie, die Google nutzt, um Webseiten zu verschlanken. Worum genau handelt es sich dabei, und kann es Auswirkungen auf die Rankings geben? Die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um Google Web Light findet Ihr hier.
Google Web Light ist nicht neu und besteht schon seit mehreren Jahren. In manchen Fällen wandelt Google Webseiten um ("transkodiert" diese), um Datenvolumen einzusparen. Das kann geschehen, wenn ein mobiler Nutzer in einem langsamen Netzwerk unterwegs ist. Laut Google laden transkodierte Webseiten bis zu viermal schneller und sparen bis zu 80 Prozent an Datenvolumen ein, was zu einem Traffic-Zuwachs von bis zu 50 Prozent führen kann.
Warum das Thema derzeit so populär ist, liegt daran, dass Google in der vergangenen Woche einen Filter in die neue Search Console eingebunden hat, über den man erkennen kann, wie oft Google für eine Webseite Web Light-Ergebnisse angezeigt hat. Dadurch erst wurden viele Webmaster auf die Technologie aufmerksam.
Gleichzeitig stellen sich aber auch einige Fragen: Wie ist der Zusammenhang zwischen AMP und Web Light, kann es Auswirkungen auf die Rankings geben? Die wichtigsten Fragen und Antworten zu Web Light sind nachfolgend zu finden.
Wie groß ist die tatsächliche Ersparnis an Ladezeit durch Web Light?
Mit Hilfe des Tools "Web Page Test" kann man überprüfen, wie schnell die transkodierte Version einer Webseite lädt. Dazu wird eine 2G-Verbindung simuliert.
Kommen alle Webseiten für eine Transkodierung durch Web Light in Frage?
Google transkodiert nur Webseiten, für deren Nutzung keine Cookies erforderlich sind, etwa um personalisierte Inhalte anzuzeigen. Ausgeschlossen sind auch Webseiten mit einer hohen Datennutzung wie zum Beispiel Video-Webseiten. Zusätzlich kann es technische Gründe geben, aus denen Google eine Seite nicht transkodieren kann.
Kann ich Web Light für meine Seite deaktivieren?
Ja, es ist möglich, Web Light für eine Webseite auszuschließen. Dazu muss im HTTP-Header der Wert Cache-Control: no-transform mitgegeben werden. Google wird die jeweilige Seite dann nicht transkodieren.
Welche Nutzer kommen für die Darstellung einer transkodierten Seite in Frage?
Google zeigt nur Nutzern von Smartphones in langsamen Netzwerken transkodierte Webseiten an. Nutzer von Desktops oder Tablets sind nicht betroffen. Zudem ist Web Light auf Google Chrome und den Android-Browser beschränkt.
Funktioniert Google Analytics auf Web Light-Seiten?
Ja, allerdings werden nur Statistiken zu Seitenaufrufen unterstützt, um die Ladezeiten gering zu halten. Zudem funtioniert nur Universal Analytics (analytics.js). In Google Analytics sind Aufrufe von transkodierten Seiten am Zusatz googleweblight.com zu erkennen, der an den Hostnamen angehängt wird. Für die Seite beispiel.com/ihreseite wäre das Ergebnis also example.com.googleweblight.com/ihreseite
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Wird nur die Seite transkodiert, welche direkt auf den Klick auf ein Suchergebnis angezeigt wird?
Google transkodiert nicht nur die unmittelbar nach dem Klick auf ein Suchergebnis angezeigte Seite, sondern auch die weiteren dort aufgerufenen Seiten.
Werden transkodierte Seiten von Google gecacht?
Google cacht die Hauptinhalte nur für kurze Zeit. Weitere Ressourcen wie JavaScript- und CSS-Dateien werden länger im Cache gehalten.
Funktioniert Werbung auch auf transkodierten Seiten?
Google Web Light unterstützt derzeit nur die Werbenetzwerke Sovrn, Zedo und AdSense. Weitere Netzwerke wie DoubleClick sollen folgen. Die derzeit maximale Anzahl von Anzeigen, die Google auf Web Light-Seiten darstellt, beträgt drei. Laut Google soll es aber durch den gesteigerten Traffic, den Web Light-Seiten erhalten, zu keinen Verlusten bei den Werbeeinnahmen kommen.
Wirkt sich Web Light auf die Rankings aus?
Laut John Müller gibt es keinerlei Auswirkungen von Web Light auf die Rankings. Das hat er per Twitter bestätigt:
Wie ist der Zusammenhang zwischen AMP und Web Light?
Sowohl AMP als auch Web Light dienen dazu, Webseiten auf mobilen Geräten schneller zu laden. Beide Technologien haben außerdem die Gemeinamkeit, dass bestimmte Inhalte der Originalseite entfallen bzw. durch anderen Code ersetzt werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass durch Google Web Light kein AMP mehr nötig wäre. AMP bietet im Vergleich zu Web Light außerdem einige Vorteile wie zum Beispiel die prominente Platzierung im News-Karussell.
John Müller bestätigte per Twitter das Verhältnis zwischen AMP und Web Light:
Für die meisten Webseiten dürfte der Anteil von Web Light-Aufrufen sehr gering sein. Daher ist Web Light hierzulande wohl eher als ein Randthema zu sehen. In Schwellenländern mit einer schlechter ausgebauten Infrastruktur dürfte Web Light dagegen eine wichtigere Rolle spielen.
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