Google soll laut einem Bericht von der EU mit einer Rekordstrafe von 4,3 Milliarden Euro belegt werden. Grund ist der Vorwurf, die markteberrschende Position im Bereich von Android missbraucht zu haben.
4,3 Milliarden Euro - das entspricht in etwa dem jährlichen Beitrag der Niederlande an die EU. Diese Summe soll Google laut einem Bericht von Bloomberg an Strafe bezahlen, weil das Unternehmen seine marktbeherrschende Stellung im Bereich von Android missbraucht haben soll. Dabei wird insbesondere daran Anstoß genommen, dass Hersteller von Smartphones auf Android-Basis ein Paket aus elf Google-Apps auf ihre Geräte bringen müssen, wenn sie nur einzelne Dienste nutzen wollen. Kritisiert wird auch die sogenannte Antifragmentierungsvereinbarung, die vorsieht, dass Anbieter nicht gleichzeitig Geräte mit Google-Diensten und abgewandelten Android-Versionen verkaufen dürfen.
Google wird etwa ein Drittel aller weltweit ausgespielten mobilen Ads zugerechnet. Dies entstammt vornehmlich der Dominanz im Bereich der unter Android betriebenen Geräte.
Die gegen Google zu verhängende Strafe soll laut Bericht heute um ein Uhr von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager verkündet werden. Gestern soll es laut Bericht ein Telefonat zwischen Vestager und Google-CEO Sundar Pichai gegeben haben, in dem die Strafe angekündigt worden sein soll.
Zusammen mit der im letzten Jahr verhängten Strafe wegen der Bevorzugung eigener Dienste in der Shoppingsuche summieren sich die von der EU-Kommission gegen Google auferlegten Strafen damit auf mehr als sechs Milliarden Euro.