Google hat wichtige Änderungen in der Suche angekündigt. Zukünftig wird es mehr Bilder, Videos und Stories auf den SERPs geben. Der Schwerpunkt verlagert sich von der reinen Suche in Richtung entdecken und stöbern.
Auf einer Veranstaltung zum 20jährigen Jubiläum und zur Zukunft der Suche hat Google einige Änderungen angekündigt, die das Aussehen der Suche vermutlich entscheidend beeinflussen werden. Die Suche wird demnach kein reines Instrument zur Informationsrecherche mehr sein, sondern sich als Plattform präsentieren, auf welcher die Nutzer Neues entdecken und Zeit verbringen können.
Die wichtigsten Neuerungen zusammengefasst:
- Weg von Suchanfragen hin zum Entdecken
- Weniger Text, mehr sichtbare Inhalte
- Von Suchergebnissen zu Stories
Die Suchanfrage war früher. Jetzt geht es ums Entdecken
Häufig bedarf es mehrerer aufeinanderfogender Suchanfragen, um die benötigten Informationen zu finden. Google will das durch zwei neue Elemente in den Suchergebnissen unterstützen: die Activity Cards und die Collections. In Activity Cards werden zuvor besuchte Seiten und Suchanfragen zusammengefasst. Damit wird es einfacher möglich sein, zusammenhängende Ketten von Suchanfragen und angeklickten Ergebnissen nachzuverfolgen. Die Activity Cards werden nur für ausgewählte Suchergebnisse erscheinen und können von den Nutzern bearbeitet und gelöscht werden.
Collections ermöglichen es, Seiten aus den Activity Cards zu speichern. Zusätzlich erhält man von Google Vorschläge für verwandte Themen:
Ebenfalls neu sind die sogenannten "Topic Layer", die Google im Knowledge Graph anzeigen wird. Google bildet aus allen Inhalten Themen und Unterthemen und verwendet diese, um die relevantesten Artikel, Videos und andere Inhalte zu erkennen. Diese werden den Nutzern angezeigt. Zusätzlich werden Themenverwandtschaften erkannt, so dass man zwischen ähnlichen Themen wechseln kann.
Google Feed wird erweitert: Google Discover
Der Google Feed soll überarbeitet werden und den Namen "Discover" erhalten. Erscheinen wird Discover auf der mobilen Google-Homepage. Im Unterschied zum bestehenden Google Feed wird es in Disvover mehr Videos geben. Jeder Artikel und jede Informationseinheit im Feed werden mit einer Themenüberschrift versehen, die selbst eine Suchanfrage darstellt. Auf diese Weise kann man mehr zum betreffenden Thema lernen.
Im Feed werden sich neue Beiträge mit sogenanntem Evergreen Content mischen - das sind Inhalte, die auch nach längerer Zeit noch interesssant sind. Discover wird außerdem in mehreren Sprachen pro Nutzer verfügbar sein - so können zum Beispiel Personen Rezepte auf Spanisch und sowie englischsprachige Nachrichten zugleich erhalten. Dazu wird es mehr Kontrollmöglichkeiten geben, um auszuwählen, welche Inhalte man sehen möchte und welche nicht.
Stories ergänzen Suchergebnisse
Stories sind ein Ansatz, den es in ähnlicher Weise bereits auf Facebook, Instagram und anderen sozialen Netzwerken gibt. Ausgehend von den vor einiger Zeit eingeführten AMP-Stories sollen ausgewählte Beiträge in den Suchergebnissen erscheinen, wobei zunächst Stories von bekannten Persönlichkeiten angezeigt werden. Damit wird die Bedeutung klassischer Suchergebnisse zumindest für bestimmte Suchanfragen weiter in den Hintergrund treten. Diejenigen, die von Google für die Anzeige von Stories ausgewählt werden, können davon profitieren.
Video-Vorschau und mehr Informationen in der Bildersuche
In den Suchergebnissen wird Google außerdem die Vorschau bestimmter Videos anzeigen, die für eine Suchanfrage relevant sind. Dabei werden passende Sequenzen aus den Videos automatisch ausgewählt.
Und schließlich soll es eine Erweiterung der Bildersuche geben: Google will hier mehr Kontextinformationen zu den Bildern liefern - sowohl mobil als auch auf dem Desktop.
Medien-Mix für den Erfolg in der Suche
Diese Änderungen zeigen: Die Zeit der klassischen Blue Links ist endgültig vorbei. Die Suchergebnisse werden immer mehr von visuellen Inhalten wie Bildern und Videos geprägt. Formate wie Stories führen dazu, dass diejenigen Vorteile erhalten, die regelmäßig Interessantes zu berichten wissen und die Informationen auf verschiedenen Medien bereitstellen.
Wer zukünftig in den Suchergebnisseiten präsent sein möchte, sollte jetzt damit beginnen, multimediale Inhalte zu erstellen und diese entsprechend zu verpacken - zum Beispiel durch den Einsatz strukturierter Daten oder die Verwendung von AMP.