Eines der ewigen SEO-Themen ist die Frage, ob und wie sich Klicks auf die Rankings der Suchergebnisse in Google auswirken. In einer aktuellen Diskussion wurde die Frage erneut diskutiert.
Klicks und die Klickrate werden immer wieder gerne als möglicher Rankingfaktor für die Google-Ergebnisse genannt. Google hat dies immer wieder bestritten, zuletzt in Person von Gary Illyes, der alle in diese Richtung führenden Theorien als Quatsch bezeichnete.
Als Argument gegen eine Verbindung von Klicks und Rankings wird meistens angeführt, dass dadurch der Manipulation der Rankings Tür und Tor geöffnet seien.
Klicks beeinflussen wahrscheinlich persönliche Suchergebnisse
Wenn man allerdings etwas genauer hinsieht, so ist der Einfluss von Klicks auf die Suchergebnisse zumindest im Hinblick auf persönliche Suchergebnisse durchaus wahrscheinlich. Das bedeutet, dass Ergebnisse, die von einem Nutzer in der Vergangenheit angeklickt wurden, zukünftig bessere Chancen auf gute Rankings für diesen Nutzer haben als andere Ergebnisse. Auf diese Verbindung deutet auch die Erklärung auf einer von Google veröffentlichten Seite zum Thema Speech-to-Text hin. Dort steht, Google berücksichtige Klicks auf Suchergebnisse für zukünftige Suchanfragen:
Screenshot: Danke an Britney Muller
Der bekannte SEO Dan Petrovic geht sogar noch weiter und beruft sich auf ein Dokument von der amerikanischen Federal Trade Commission (FTC).
Darin wird an mehreren Stellen ein Zusammenhang zwischen Klicks und den Suchergebnissen erwähnt. Im Dokument wird ein früherer Google-Mitarbeiter zitiert. Er nennt als Beispiel zwei Suchergebnisse auf Position 1 und 2. Wenn 80 Prozent der Menschen auf das zweite Suchergebnis klicken würden, aber nur 10 Prozent auf das erste, so liege demnach die Vermutung nahe, dass die Menschen das an Position 2 gelistete Ergebnis bevorzugen. Also werde Google die Ergebnisse tauschen
Petrovic erhielt teilweise heftigen Widerstand auf seinen Tweet. So wurde bezweifelt, dass sich die gezeigte Aussage auf die organische Suche beziehe:
Persönliche Suchergebnisse vieler - gibt es noch universelle Rankings?
In der weiteren Diskussion ging es um die Frage der Abgrenzung zwischen dem Enfluss von Klicks auf persönliche Suchergebnisse und den Rankings insgesamt. Petrovic vertrat den Standpunkt, dass der Einfluss von Klicks auf die persönlichen Suchergebnisse von Milliarden Nutzern durchaus als wichtiges Kriterium betrachtet werden müsse. Es gebe kein "universelles Ranking" mehr:
Fazit
Abschließend wird sich die Frage nach dem Einfluss von Klicks und Klickrate auf die Rankings nicht beantworten lassen. Als Fazit kann gezogen werden, dass es sehr wahrscheinlich einen Zusammenhang zwischen früheren Klicks eines Nutzers und den für ihn zukünftig angezeigten Suchergebnissen gibt.
Ob es auch einen globalen Rankingfaktor "Klickrate" gibt, ist dagegen weiter unsicher. Dafür würde als rationales Argument sprechen, dass Klicks das Interesse und die Wertschätzung der Nutzer für bestimmte Ergebnisse ausdrücken. Das zeigt Google, was gewünscht ist und was nicht. Dagegen spricht aber vor allem die Manipulierbarkeit.
Allerdings hat Google bereits Mechanismen entwickelt, um mit Click Fraud umzugehen - ansonsten würden bezahlte Anzeigen per Google Ads überhaupt nicht funktionieren.
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