Fortgesetzter Rückgang von Werbeeinnahmen und die Abhängigkeit von Microsoft in der Suche: Diese Faktoren könnten dazu geführt haben, dass Yahoo sehr wahrscheinlich an einer Rückkehr als eigenständiger Sucheanbieter arbeitet. Doch hat das von Marissa Mayer geführte Unternehmen überhaupt eine Chancen gegen die übermächtigen Konkurrenten Google und Bing?
Jüngste Meldungen verhießen nichts Gutes für den Internet-Dino Yahoo: Zuletzt wurde von einem fortgesetzten Rückgang der Werbeeinnahmen und einem Kursverlust der Yahoo-Aktie berichtet. Um 4 Prozent war der Kurs am Dienstag der vergangenen Woche gefallen. Gleichzeitig sank Yahoos Marktanteil der Suchmaschinen in den USA auf 10,8 Prozent (Stand: Dezember 2013). Zum Vergleich: Bing erreichte im selben Monat 18,2 Prozent und Google 67,3 Prozent.
Dies mag den Ausschlag dazu gegeben haben, dass Yahoo offenbar unter den Projektnamen "Fast Break" und "Curveball" an einer eigenen Suchmaschine arbeitet. Die Zielrichtung ist vermutlich vor allem der mobile Markt. Die Konkurrenz ist jedoch auch und gerade im mobilen Suchemarkt groß - man denke nur an Googles weit vorangeschrittene Spracherkennung oder neue Technologien wie Google Glass, welche die Richtung für die mobile Nutzung der Zukunft vorgeben. Kann Yahoo hier mithalten?
Für einen Anbieter wie Yahoo liegen die Wettbewerbschancen im Suchemarkt - trotz der Größe des Unternehmens - eher in Nischen. Die mobile Suche beispielsweise ist sehr situativ geprägt. Nutzer holen sich vor dem Kauf hochwertiger Produkte in einem Ladengeschäft gerne noch online zusätzliche Informationen ein - etwa beim Kauf von Elektronik. Mit passenden Apps, die mit der eigenen Suche verknüpft sind, könnte Yahoo den Bedürfnissen ausgewählter Nutzergruppen in bestimmten Anwendungsfällen nachkommen und hier einen Mehrwert bieten. Dazu ist jedoch eine völlig andere Strategie notwendig, als sie von den Großen der Branche gefahren wird: Es wird vor allem auf Flexibilität und nutzergerechte Lösungen ankommen.
Es bleibt anzuwarten, wie das Ergebnis von Yahoos aktuellen Projekten aussehen wird. Fest steht, dass nur das Bieten von wirklichem Mehrwert gegenüber der Konkurrenz dem weiteren Verfall der Werbeeinnahmen Einhalt gebieten kann.
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