Bing verwendet inzwischen für verschiedene Funktionen und Features der Suche Techniken der künstlichen Intelligenz. Dazu gehören die Vervollständigung von Suchanfragen, verwandte Suchanfragen und Intelligent Answers in vielen Sprachen.
Auch wenn Bing in vielen Ländern gegenüber Google kaum eine Rolle auf dem Suchmaschinenmarkt spielt, kann man Microsoft, das Bing betreibt, nicht vorwerfen, die Qualität seiner Suchmaschine zu vernachlässigen. Im Gegenteil: Bing hat in letzter Zeit immer wieder mit sinnvollen Features überrascht wie zum Beispiel mit einem neuen Robots.txt-Tester oder einem neuen URL Inspection Tool.
Ebenfalls viel getan hat sich offenbar beim Einsatz künstlicher Intelligenz für die Suche. In einem neuen Blogbeitrag berichtet Bing darüber, an welchen Stellen neue KI-Technologien verwendet werden. Es gab demnach große Fortschritte im Bereich der Natural Language Generation, bei welchen das Microsoft Turing Natural Language Generation-Modell (T-NLG) und die Microsoft Turing Natural Language Representation (T-NLR) zum Einsatz kommen. Beim T-NLG handelt es sich um ein Sprachmodell mit 17 Milliarden Parametern.
Im Bereich Autosuggest bzw. Autocomplete, einer bekannten Funktion in der Suche zum Vervollständigen von eingegebenen Suchanfragen, wendet Bing diese Technologien an, um jetzt nicht mehr nur einzelne Wörter zu vervollständigen, sondern auch vollständige Suchanfragen bzw. Phrasen aus mehreren Termen vorschlagen zu können. Weil die Suchvorschläge in Echtzeit berechnet werden und sie damit nicht nur auf historischen Daten basieren, verbessert sich die Qualität der Vorschläge.
Die Anzeige verwandter Suchanfragen, auch bekannt unter dem Namen "People Also Ask", enthält Fragen, die zu vorab von einem Nutzer eingegebenen Anfrage passen. Dadurch lässt sich Zeit einsparen, weil der Nutzer seine Fragen nicht umformulieren oder sich neu überlegen muss. Bing ist jetzt nicht mehr auf vorher eingegebene Suchanfragen angewiesen, um ähnliche Fragen anzuzeigen, sondern kann diese mithilfe von KI selbst erzeugen. Das ist dann hilfeich, wenn es zu einer Suchanfrage noch keine passenden Fragen gab. Bing zeigt eine Mischung aus solchen berechneten Fragen und vorher gestellten Suchanfragen im Bereich People Also Ask an.
Vom KI-Einsatz bei Bing profitieren außerdem Nutzer in vielen Sprachen, für die es bis jetzt noch keine "Intelligent Answers" gab - eine Funktion, die besonders umfassende Ergebnisse für bestimmte Suchanfragen liefert. Bing zeigt Intelligent Answers jetzt in über 100 Sprachen und für mehr als 200 Regionen an. Zuvor waren es nur 13 unterschiedliche Märkte gewesen, die Intelligent Answers erhalten hatten.
Bing investiert also weiter in seine Suche, und das ist gut so. Es wäre fahrlässig, sich nur auf einen Sucheanbieter, nämlich Google, zu verlassen. Innovation ist immer auch eine Frage des Wettbewerbs. Insofern ist es zu begrüßen, dass es mit Bing einen weiteren ernst zu nehmenden Akteur auf dem Suchmaschinenmarkt gibt.
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