In erstaunlich offener Weise hat sich Microsofts Director of Search, Stefan Weitz, zu den Chancen von Bing gegen seinen Hauptkonkurrenten Google geäußert. Es sei unwahrscheinlich, dass Bing Google im reinen Sucheumfeld Marktanteile abringen werde, so Weitz.
Im Bereich der keywordgetriebenen Suche werde Bing laut Stefan Weitz wohl keine Marktanteile gegen Google erobern können, berichtet das Magazin Web Summit. Man sehe eher Chancen im Bereich des maschinellen Lernens und der Erkennung natürlicher Sprache. Es gehe weniger um Bing.com, sondern um die Integration in Dinge des täglichen Lebens.
It’s unlikely we’re going to take share in [the pure search] space, but in machine learning, natural language search… and how we can make search more part of living. For us, it’s less about Bing.com, though that’s still important. It’s really about how we can instead weave the tech into things you’re already doing.
Die Suche soll vom reaktiven zum proaktiven Medium weiterentwickelt werden. Ein weiteres Indiz für die sinkende Bedeutung der Marke Bing und den höheren Stellenwert von Suche-Derivatprodukten wie Cortana ist die Vermutung, dass nur noch Cortana und nicht mehr Bing selbst im neuen Microsoft-Betriebssystem Windows 10 sichtbar sein wird.
Tatsächlich sind die Machtverhältnisse auf dem US-Suchmaschinenmarkt derzeit festgefahren. Bing und Yahoo, das Bing-Suchergebnisse nutzt, stagnieren dort bei ungefähr 30 Prozent, während Google knapp unter 70 Prozent des dortigen Marktes für sich in Anspruch nehmen kann. Zwar legte Bing in den letzten Monaten immer mehr zu, dies aber jedoch auf Kosten Yahoos und nicht Googles.