
Studie: Nur wenige KI-Zitate haben Top-Rankings in Google und Bing

Eine aktuelle Analyse hat ergeben, dass die von KI-Assistenten verwendeten Quellen selten mit den am besten platzierten Ergebnissen bei Google und Bing übereinstimmen.
Die Untersuchung von Ahrefs zeigte eine deutliche Diskrepanz zwischen den KI-Erwähnungen von KI und den Top-10-Rankings.
Im Durchschnitt tauchen lediglich 12 Prozent der von ChatGPT, Gemini und Copilot zitierten Links in den Top-10-Ergebnissen von Google für dieselbe Suchanfrage auf. Bezogen auf Bing ist die Übereinstimmung sogar noch geringer und lag bei durchschnittlich etwa 10 Prozent. Das bedeutet, dass 80 Prozent der Zitate der KI-Assistenten für die ursprüngliche Anfrage überhaupt nicht in Google erschienen.
Perplexity als Ausreißer in der Zitierpraxis
Unter den analysierten KI-Assistenten – darunter ChatGPT, Gemini, Copilot und Perplexity – stach Perplexity hervor. Nahezu jeder dritte von Perplexity zitierte Link (28,6 Prozent) befand sich in den Top-10-Ergebnissen von Google. Perplexity wurde darauf ausgelegt, jede Aussage mit einer Quelle zu belegen, verfügt über einen eigenen Suchindex und nutzt dafür einen eigenen Crawler mit dem Namen "perplexitybot". Es leuchtet daher ein, dass die Ergebnisse von Perplexity stärker mit denen von Google übereinstimmen. Im Gegensatz dazu bewegten sich die Übereinstimmungsraten der anderen KI-Assistenten mit Googles Top 10 um die 8 Prozent.
Bei der Messung der Übereinstimmung mit Bing-Ergebnissen zeigte Copilot erwartungsgemäß die höchste Korrelation. Schließlich handelt es sich um ein Microsoft-Produkt, das auf Bing-Suchergebnisse zurückgreift. ChatGPT und Gemini zeigten hier die geringste Übereinstimmung. Sie zeigen nicht immer Links an, weil der Prozess stark von der Art der Anfrage abhängt.
Gründe für die Abweichung von Suchmaschinen-Rankings
KI-Assistenten verarbeiten Suchergebnisse nicht auf die gleiche Weise wie herkömmliche Suchmaschinen. Ein zentraler Grund dafür ist die Query Fan-out-Technik, bei der KI-Assistenten Seiten auf Basis mehrerer Variationen einer Nutzeranfrage abrufen. Diese Variationen werden dann mittels Methoden wie Reciprocal Rank Fusion (RRF) zusammengeführt, wobei Seiten bevorzugt werden, die über verschiedene Anfragen hinweg konsistent erscheinen. Es ist sogar möglich, dass KI-Assistenten nie nach der genauen vom Nutzer eingegebenen Anfrage suchen, sondern diese nur als Auslöser für andere Fan-out-Anfragen nutzen. Aus diesem Grund rangieren die endgültigen Zitate nicht immer für die ursprüngliche Anfrage.
Auch Personalisierung spielt eine Rolle, weil dieselbe Suchanfrage in einem KI-System zu völlig unterschiedlichen Zitaten führen kann, bedingt durch Faktoren wie die Nutzereingabe oder den Gesprächsverlauf. Dabei spielen auch sogenannte Persona-Suchanfragen eine Rolle, also zum Beispiel: “Du bist Experte für XY. Bitte beantworte als dieser Experte die folgende Frage:...”
Sie benötigen SEO-Beratung für Ihre Website?
Jetzt unverbindlich anfragenUnterschied zu den Google AI Overviews
Die Überlappung zwischen den in den Google AI Overviews genannten Quellen und den Top-10 der organischen Suche war deutlich höher. 76 Prozent der zitierten Quellen der AI Overviews stammten aus den Top-10 von Google. Das deutet darauf hin, dass AI Overviews als eine Erweiterung der traditionellen Suche funktionieren, die hauptsächlich die Suchergebnisseite (SERP) widerspiegeln. Im Gegensatz dazu folgen KI-Assistenten nicht den SERPs. Das gilt selbst für jene, die von Google entwickelt wurden.
Hinsichtlich der Nutzung von Suchindizes durch ChatGPT deuten neuere Tests darauf hin, dass Zitate Ähnlichkeiten mit Google-Ergebnissen aufweisen könnten, und ChatGPT möglicherweise stillschweigend auf Googles Suchindex zugreift. Möglich ist, dass ChatGPT Google als Fallback nutzt, wenn Bing-Seiten nicht verfügbar sind. Die erhobenen Daten zeigten jedoch kaum Unterschiede dahingehend, wie ChatGPT sowohl Google- als auch Bing-Ergebnisse in den Top 10 ausgibt.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass das Ranking einer Webseite für bestimmte Suchanfragen hilft, aber nicht unbedingt für die exakten Anfragen, die man erwarten würde. Um in KI-Zitaten berücksichtigt zu werden, könnte es hilfreich sein, für mehrere, spezifische Abfragevariationen zu optimieren und Themengruppen zu bilden.
Ergebnisse zeigen: SEO und Erweiterungen notwendig
Die nur recht geringe Überlappung zwischen KI-Zitaten und Google Ergebnissen zeigt, dass zusätzlich zu klassischen SEO-Maßnahmen weitere Erwägungen zu empfehlen sind, wie sich die Präsenz einer Website steigern lässt. Dazu gehört wie beschrieben auch die Berücksichtigung von Query Fan-Out und das Abdecken verschiedener Varianten von Suchanfragen aufgrund von Personalisierung.
Google wird auf absehbare Zeit die Nummer eins unter den Suchmaschinen bleiben. Zwar wird es auch hier mit den AI Overviews und dem AI Mode weitere Veränderungen geben, doch zeigt die hohe Übereinstimmung zwischen den organischen Suchergebnissen und den angegebenen Quellen in den AI Overviews, dass die Optimierung für die klassische Suche weiterhin ein wichtiges Erfolgskriterium für Websites bleiben dürfte.
SEO-Newsletter bestellen
Verwandte Beiträge


Trotz KI-Begeisterung: Vernachlässigt Google nicht!
