
OpenAI veröffentlicht erstmals Daten zur Nutzung von ChatGPT

Wer nutzt ChatPGT und wofür? Dazu gibt es nun erstmals eine offizielle Studie im Auftrag von OpenAI.
TL;DR: das Wichtigste in Kürze
- ChatGPT wird stärker privat als beruflich genutzt. Die private Nutzung wächst auch schneller und macht mittlerweile über 70 Prozent aller Nachrichten aus.
- Die drei häufigsten Anwendungsfälle sind die Suche nach praktischer Anleitung, das Abrufen von Informationen und das Verfassen von Texten, die zusammen fast 80 Prozent der gesamten Nutzung ausmachen.
- Personen mit höherer Bildung und in hochbezahlten Berufen sind deutlich häufiger geneigt, ChatGPT für ihre Arbeit zu nutzen.
- Bei der Arbeit wird ChatGPT am häufigsten für das Schreiben eingesetzt, wobei zwei Drittel dieser Aufgaben darin bestehen, bereits vorhandene Texte zu bearbeiten anstatt neue zu erstellen.
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Jetzt unverbindlich anfragenEine umfassende neue Studie des National Bureau of Economic Research (NBER) gibt nun erstmals detaillierte Einblicke, wie und von wem ChatGPT tatsächlich genutzt wird. Die Analyse von Milliarden von Nachrichten zeichnet ein komplexes Bild, das weit über die bisherigen Annahmen hinausgeht. Dabei ist die Zahl der aktiven Nutzer von 2022 bis 2025 enorm gestiegen. Bis Juli 2025 nutzten bereits rund 700 Millionen Menschen wöchentlich den Dienst.
Privatnutzung wächst schneller als berufliche Anwendung
Laut Studie dominiert die nicht-berufliche Nutzung. Obwohl die Debatte um KI oft von Produktivitätssteigerung am Arbeitsplatz geprägt ist, zeigt die Untersuchung, dass der private Gebrauch nicht nur überwiegt, sondern auch schneller wächst. Im Juni 2025 waren bereits über 70 Prozent aller an ChatGPT gesendeten Nachrichten privater Natur, ein deutlicher Anstieg von 53 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Dieser Trend ist nicht nur auf neue Nutzergruppen zurückzuführen, sondern zeigt sich auch bei langjährigen Nutzern, die den Chatbot zunehmend für alltägliche Aufgaben einsetzen. Die Forscher schätzen, dass der wirtschaftliche Wert dieser privaten Nutzung – etwa durch Unterstützung bei Entscheidungen oder bei der Haushaltsführung – sehr hoch ist und oft unterschätzt wird.
Die drei häufigsten Anwendungsfälle: Rat, Information und Texterstellung
Was genau machen die Menschen mit ChatGPT? Die Studie identifiziert drei Hauptkategorien, die zusammen fast 80 Prozent aller Konversationen ausmachen:
- Praktische Anleitung (Practical Guidance): Dies ist die häufigste Nutzungsart und umfasst personalisierte Ratschläge wie zum Beispiel Lernhilfe, Anleitungen für diverse Tätigkeiten oder kreative Ideenfindung.
- Informationssuche (Seeking Information): Ähnlich wie bei klassischen Suchmaschinen suchen Nutzer nach Fakten, Produkten oder Rezepten.
- Schreiben (Writing): Hierzu zählt das Verfassen, aber vor allem das Überarbeiten, Zusammenfassen oder Übersetzen von Texten.
Interessanterweise machen Aufgaben wie Computerprogrammierung (4,2 Prozent) oder Anfragen zu persönlichen Beziehungen (1,9 Prozent) nur einen kleinen Teil der Gesamtnutzung aus, was im Gegensatz zu manchen öffentlichen Wahrnehmungen steht.
Im Beruf: Der Chatbot als Assistent für Wissensarbeiter
Auch wenn die private Nutzung dominiert, ist der berufliche Einsatz von ChatGPT von großer Bedeutung. Hier sticht die Texterstellung als häufigste Anwendung hervor und macht 40 Prozent der berufsbezogenen Nachrichten aus. Besonders auffällig ist, dass zwei Drittel dieser Aufgaben darin bestehen, vom Nutzer bereitgestellte Texte zu modifizieren, anstatt völlig neue Inhalte zu erstellen.
Die Studie zeigt außerdem, dass die Nutzung stark vom Beruf und Bildungsgrad abhängt. Personen in hochqualifizierten Berufen und mit höherem Bildungsabschluss nutzen ChatGPT deutlich häufiger für die Arbeit. Sie verwenden den Chatbot dabei eher als eine Art "Co-Pilot" zur Entscheidungsunterstützung ("Asking") anstatt zur reinen Aufgabenerledigung ("Doing").
Die Analyse von Arbeitsaktivitäten über verschiedene Berufe hinweg zeigt eine interessante Ähnlichkeit: Aufgaben wie "Entscheidungen treffen und Probleme lösen" sowie "Informationen dokumentieren" gehören in fast allen Berufsgruppen zu den Top-Anwendungen.
Wer nutzt ChatGPT?
Die Untersuchung liefert auch neue demografische Erkenntnisse. Während in den ersten Monaten nach der Veröffentlichung überwiegend Nutzer mit typisch männlichen Vornamen aktiv waren, hat sich dieses Bild stark gewandelt. Bis Juni 2025 hatte sich die Kluft zwischen den Geschlechtern praktisch geschlossen, mit einem leichten Überhang an Nutzern mit typisch weiblichen Namen.
Jüngere Nutzer bleiben die aktivste Gruppe: Fast die Hälfte aller Nachrichten von Erwachsenen stammt von Personen unter 26 Jahren. Global betrachtet zeigt sich ein starkes Wachstum in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen, was auf eine zunehmend weltweite Verbreitung der Technologie hindeutet.
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