Nach einem Bericht des Wall Street Journal will sich der Alphabet-Konzern, der aus Google hervorgegangen ist, bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung mehr Zurückhaltung auferlegen. Das passt zur neuen Strategie der Kostenkontrolle.
Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung des aus Google entstandenen Konzerns Alphabet sollen in nächster Zeit "als ein Anteil der Einnahmen schwanken", wie das Unternehmen laut Wall Street Journal in seiner ersten quartalsmäßigen Einreichung bei den Regulierungsbehörden schreibt. In der vorherigen Einreichung, damals noch von Google, hatte es noch gehießen, die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sollen anteilsmäßig steigen.
Einen ähnlichen Wechsel gab es auch für die Sales- und Marketingausgaben. Auch diese sollen nun zusammen mit den Einnahmen wachsen und nicht mehr anteilsmäßig steigen.
Forschung und Entwicklung gehören zu den größten Ausgabenposten von Alphabet und sind von entscheidender Bedeutung für das Unternehmen, seinen technologischen Vorsprung zu behaupten oder sogar auszubauen. Im dritten Quartal lagen diese Ausgaben bei 3,23 Milliarden US-Dollar, was 17,3 Prozent der Einnahmen entspricht. Ein Jahr zuvor hatte der Anteil noch bei 16,1 Prozent gelegen.
Die Meldung entspricht der neuen, auf Kostenkontrolle ausgerichteten Strategie des Unternehmens, die mit der Ankunft von Ruth Porat (Morgan Stanley) als CFO im Mai zusammenfällt. Nach ihrer Aussage vor einigen Tagen werde Wert auf Kontrolle der Ausgaben gelegt, die sich "in unserem Einflussbereich befinden".
Die Börsen scheinen den neuen Alphabet-Kurs zu honorieren: Der Kurs der Papiere stieg in den letzten sechs Monaten um ca. 33 Prozent. Zum Vergleich: Andere Papiere im technologieorientierten NASDAQ stiegen im Schnitt nur um ein Prozent.
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