Facebook ändert seinen Algorithmus zur Ausspielung des Newsfeeds. Zukünftig wird es auch eine Rolle spielen, wieviel Zeit sich ein Nutzer voraussichtlich für das Lesen und Ansehen bestimmter Inhalte lassen wird. Neu ist außerdem, dass mehr Wert auf Abwechslung im Newsfeed gelegt werden soll.
Die prognostizierte Verweildauer ist sicherlich unter den neuen Rankingfaktoren der interessanteste. Wie Facebook schreibt, wird dabei berücksichtigt, wie lange ein Nutzer voraussichtlich für das Lesen eines Artikels brauchen wird, nachdem er auf den zugehörigen Link im Newsfeed geklickt hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob dieser Klick aus der Facebook-App heraus oder aus Instant Articles erfolgt. Die Prognose der Verweildauer berücksichtigt auch die Zeit, die der Nutzer zuvor in das Lesen ähnlicher Inhalte investiert hat.
Interessant ist dabei vor allem die Frage, ob diese Änderung nicht lange Artikel gegenüber kürzeren bevorzugt. Naturgemäß dauert das Lesen eines umfangreichen Artikels länger als die Lektüre eines kleinen, nur aus einem oder zwei Abschnitten bestehenden Beitrags. Facebook will solche Effekte dadurch ausschließen, dass die Dauer nur innerhalb bestimmter Grenzwerte betrachtet werden soll. Was das genau heißt, darüber erfährt man jedoch nichts. Wichtig außerdem: Es wird nur die Lesezeit betrachtet. Die Zeit, die zum Laden der Inhalte benötigt wird, spielt dagegen keine Rolle.
Facebook will zukünftig auch darauf achten, dass die Nutzer nicht zu viele Nachrichten derselben Quelle in ihrem Newsfeed sehen. Das stehe im Einklang mit dem Bedürfnis der Nutzer, eine möglichst große Bandbreite von Quellen in ihrem Newsfeed zu finden.
Bei all diesen Änderungen soll es laut Facebook nur kleine Auswirkungen für die Webseitenbetreiber geben. Manche Seiten würden leichte Steigerungen des Referral-Traffics verzeichnen, andere Seiten dagegen einen leichten Rückgang.
Titelbild: Facebook