Bing bietet eine neue, intelligente Autocomplete-Funktion für akademische Suchen sowie für die Suche nach Filmen. Bing nutzt dazu eine semantische Datenbank sowie ein System zum Erkennen der Nutzerabsichten.
Bing hat seine Autocomplete-Funkton um interessante Fähigkeiten erweitert: Wie das Unternehmen auf seinem Blog schreibt (Link aus dem Google-Cache, da das Dokument derzeit nicht erreichbar ist), erhält man jetzt bei der Eingabe von Suchbegriffen sowohl für wissenschaftliche Arbeiten als auch für Filme Vorschläge, die nicht nur auf Textebene ermittelt werden, sondern auch inhaltlich verwandt sind und zu den Absichten der Nutzer passen sollen.
Um die passenden Vorschläge zu ermitteln, nutzt Bing den Semantic Graph, den das Microsoft Technology and Research Team entwickelt hat. Dieser erlaubt es, inhaltliche Zusammenhänge zwischen Begriffen zu erkennen.
Akademische Suchanfragen
Bereits etwas früher in diesem Jahr ist die Autocomplete-Funktion für akademische Suchen ausgerollt worden. Mitgearbeitet an dem Projekt haben die Microsoft-Teams für Cognitive Services und Academic Search. Nutzer können jetzt Verbindungen zwischen wissenschaftlichen Beiträgen, Autoren, Themen und Veröffentlichungen erkennen und untersuchen. Das erlaubt verschiedene Anwendungsmöglichkeiten wie zum Beispiel:
- Die Suche nach allen Beiträgen eines bestimmten Autors
- Die Suche nach einem Artikel bestimmter Co-Autoren
- Die Suche nach einem Beitrag zu einem Thema, der auf einer bestimmen Konferenz vorgestellt wurde
Suche nach Filmen
Ähnlich wie die wisschenschaftlichen Autocomplete-Vorschläge funktionieren auch die Vorschläge bei der Suche nach Filmen. Sucht man beispielsweise nach einem Film von einem bestimmten Regisseur aus einem bestimmten Jahr, zeigt Bing jetzt bereits die passenden Vorschläge zur Vervollständigung an. Somit unterstützt Bing jetzt beispielsweise bei der Suche nach
- Filmen eines bestimmten Regisseurs
- Filmen mit bestimmten Hauptdarstellern
- Filme aus bestimmten Genres mit bestimmten Hauptdarstellern
Funktionsweise des Bing Autocompletes
Das neue Autocomplete nutzt zwei wesentliche Komponenten, um inhaltlich passende Vorschläge zu ermitteln und anzeigen zu können. Auf der einen Seite steht der Semantische Graph, eine Art von Datenbank, in der eine riesige Menge von Begriffen und deren Verbindungen untereinander enthalten ist. Auf der anderen Seite nutzt Bing eine schnelle Laufzeitumgebung zur Erkennung und Analyse menschlicher Sprache. Diese Laufzeitumgebung sorgt auch für die Bestimmung der Intention, die sich hinter einer Suchabfrage verbirgt.
Bei der Verarbeitung der Suchanfragen werden nicht nur Abgleiche auf Textebene vorgenommen, sondern es werden semantische Objekte gebildet, die zum Beispiel Informationen über das jeweilige Thema und die Nutzung der Sprache enthalten (Part-of-Speech Mapping, um beispielsweise Substantive, Adjektive, Verben, Subjekte und Objekte unterscheiden zu können).
Mit der neuen Autocomplete-Funktion beweist Bing, dass man bereit und gewillt ist, die Qualität der Suchergebnisse weiter zu verbessern, um im Wettbewerb mit Google im Rennen zu bleiben.
Bleibt zu hoffen, dass Bing die Erweiterungen auch auf dem deutschen Markt anbieten wird.