Das japanische Google-Update von vergangener Woche betrifft vor allem Webseiten ohne Originalinhalte. Das Wiederverwerten fremder Inhalte mit dem Ziel, bessere Rankigs zu erzielen, wird damit abgestraft.
Wie wir am Montag berichtet haben, zielte das japanische Google-Update vergangener Woche auf Webseiten mit einer geringen Qualität ab. Was das konkret bedeutet, lässt sich nun ein wenig genauer abgrenzen: Wie es aussieht, sind vor allem solche Seiten betroffen, die ausschließlich fremde Inhalte umschreiben und oprtimieren, um dadurch bessere Rankings zu erzielen. Ein solches Vorgehen der Webseiten widerspricht eindeutig Googles Vorgaben, möglichst originäre, hilfreiche und verlässliche Informationen anzubieten.
Die Analyse einiger Webseiten, auf denen Inhalte wiederverwertet werden, hat einen deutlichen Rückgang deren Sichtbarkeit nach dem Update um teilweise mehr als 50 Prozent ergeben.
Für SEOs und Webseitenbetreiber in anderen Ländern stellen sich nun die folgenden Fragen:
- Ist es grudsätzlich schlecht, Inhalte anderer Quellen wiederzuverwenden?
- Wird das Update auch in anderen Ländern ausgerollt werden?
Wiederverwertung vs. Neuerstellung von Inhalten
Den größten Mehrwert bringen natürlich Inhalte, die es zuvor noch nicht gegeben hat. Gleichzeitig ist diese Art von Content natürlich auch mit dem größten Aufwand für Recherche, Planung und Erstellung verbunden. Dazu kommt, dass es aufgrund der riesigen Anzahl von Quellen und Autoren im Netz immer schwieriger wird, über etwas zu schreiben, das nicht zuvor schon von jemand anderem behandelt wurde.
Journalistische Arbeit besteht meist aus dem Sammeln und Verarbeiten von Quellen. Diese Form der Content-Erstellung ist also völlig normal und legitim. Es kommt dabei auf die Qualität an. Statt einer sollte man sich beim Verfassen von Artikeln besser auf zwei oder mehr Quellen beziehen und dabei auch prüfen, wie vertrauenswürdig die Quellen sind.
Es spricht nichts dagegen, vorhandene Inhalte aufzugreifen. Die Absicht spielt dabei aber eine wichtige Rolle: Findet die Wiederverwertung nur statt, um bessere Rankings in Google zu erzielen, oder soll tatsächlich ein Mehrwert für die Leser geschaffen werden?
Wird das Update auch anderswo ausgerollt werden?
Vieles spricht dafür, dass Google dieses oder ähnliche Updates auch in anderen Ländern ausrollen wird oder sogar schon ausgerollt hat. Das jüngste Update dieser Woche, das auch in Deutschland Wirkung gezeigt hat, könnte in diese Kategorie fallen. Google wird überall dort, wo es eine zu große Zahl gut rankender Webseiten mit ausschließlich wiederverwerteten Inhalten gibt, für einen Ausgleich sorgen und Webseiten mit originären Inhalten zu besseren Rankings verhelfen wollen.
Fazit
Inhalte auf Basis bestehender Quellen zu erstellen ist völlig in Ordnung, auch aus Sicht Googles. Findet das Wiederverwerten von Inhalten aber nur zu dem einen Zweck statt, bessere Rankings mit einem möglichst geringen Aufwand zu erzielen, kann das gefährlich sein, wie das Update in Japan gezeigt hat. Ideal wäre eine Sammlung hochwertiger, gut recherchierter Inhalter, die gerne auch von Fremdinhalten inspiriert sein dürfen.
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