Ein Update von Google mit dem Namen Venice führt zu Änderungen bei der Darstellung lokaler Suchergebnisse und deren Relevanzbewertung. Die Aktualisierung fand bereits im Februar statt, wurde jedoch bisher nur wenig beachtet - zu Unrecht, denn die Auswirkungen können deutlich sein.
Zwei Arten von lokalen Suchergebnissen
Lokale Suchtreffer flossen bisher als Universal-Search-Ergebnisse in die Suchergebnisseiten ein. Das bedeutete, die Positionierung der lokalen Treffer ergab sich nicht aus dem organischen Ranking wie bei den normalen Treffern, sondern wurde anhand anderer Relevanzkriterien festgelegt. Wurde beispielsweise eine Suche mit lokalem Bezug durchgeführt, enthielt die Suchergebnisseite eine Ergebnisbox mit lokalen Treffern, deren Relevanz sich aus der Bewertung innerhalb der lokalen Treffer ergab.
Gut zu erkennen ist diese Integration an der Überschrift "Orte für...".Aktuell erscheint diese Form der Ergebnisbox nur noch mit zwei bis drei Suchtreffern.
Diese Art der Darstellung gibt es nach dem Venice-Update nun immer noch, allerdings nicht mehr alleine, sondern im Wechsel mit einer erweiterten Form. Bei den so genannten hybriden lokalen Treffern fehlt zunächst einmal die Überschrift "Orte für". Außerdem ist die Liste der lokalen Suchtreffer meist länger.
Hybride Suchergebnisse - zwei Rankingverfahren
Wie Hanns Kronenberg von Sistrix auf der diesjährigen SMX erläuterte, kommen hybride lokale Suchtreffer in verschiedenen Varianten vor. Etwa 70 Prozent der Ergebnisboxen zeigen 7 Treffer an, ungefähr 12 Prozent verfügen über drei Treffer. Aber auch Varianten mit vier, fünf oder sechs Treffern sind zu beobachten.
Wirklich interessant ist die Relevanzbewertung der Treffer innerhalb der hybriden lokalen Suchtreffer. Hybrid deshalb, weil sowohl organisches Ranking als auch lokales Ranking eine Rolle spielt. Hanns Kronenberg stellte dazu einen Versuch vor, den er im Vergleich von Google mit der T-Online-Suche durchgeführt hatte. Letztere greift (wie auch AOL oder die WEB.DE Suche) auf Google-Ergebnisse zurück, stellt aber nur organische Webtreffer ohne Universal-Search-Ergebnisse dar. Im Versuch zeigte sich, dass die ersten Treffer innerhalb der hybriden lokalen Ergebnisse sehr oft auch in den organischen Webtreffern an erster Stelle stehen. Diese Top-Treffer werden dann um weitere Treffer aus Google Places aufgefüllt.
Auffällig ist außerdem, dass die herkömmlichen lokalen Ergebnisboxen vorwiegend bei Markensuchen angezeigt werden (wie im Beispiel bei der Suche nach "Aldi München". Bei Suchanfragen nach Branchen ("Schuhe Hamburg") dagegen werden vorwiegend hybride lokale Suchtreffer ausgespielt.
Für local SEO bedeutet das, es muss auch hier verstärkt auf organische Rankingfaktoren geachtet werden, um in den ortsbezogenen Suchtreffern weit vorne zu sein. Eine Optimierung der Einträge bei Google Places genügt nicht.
Von Christian Kunz+
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Bildquelle: google