Google hat seine Richtlinien zum Löschen von Inhalten erweitert und bezieht jetzt auch Patientendaten mit ein. Allerdings wurde die Erweiterung bisher noch nicht in die deutschsprachigen Richtlinien aufgenommen.
Google löscht bestimmte Arten von Inhalten aus dem Index. Dazu gehören zum Beispiel Seiten, auf denen Kreditkarteninformationen von Personen zu finden sind oder Seiten mit Inhalten, die gegen Urheberrechte verstoßen.
Als eine Reaktion auf schon länger verlautende Vorwürfe, Googles Löschpolitik sei zu lasch, hatte das Unternehmen im Jahr 2015 auch die Kategorie des sogenannten "Revenge Porn" in die Löschliste aufgenommen - dabei handelt es sich um Nacktbilder, die gegen den Willen der betroffenen Personen hochgeladen wurden.
Jetzt ist eine weitere Art von Inhalten auf der Löschliste gelandet: Es geht um Patientendaten. Wie Bloomberg berichtet, hat Google die neue Kategorie in seine englischsprachigen Richtlinien zum Löschen von Inhalten aufgenommen. Der neue Punkt lautet: "Confidential, personal medical records of private people".
Das zeigt auch der folgende Screenshot der Seite:
In den deutschsprachigen Richtlinien zum Löschen von Inhalten fehlen die Patientendaten jedoch:
Ob dies nachgeholt wird, oder ob Google im deutschsprachigen bzw. im europäischen Raum anders verfahren wird als in den USA, ist bis jetzt offen.
Update 25.6.
Johannes Müller von Google hat auf Nachfrage per Twitter mitgeteilt, dass die deutsche Version der Richtlnien vermutlich noch nachgezogen werde. Manchmal könne es vorkommen, dass Übersetzungen ein wenig länger brauchen:
Wie Bloomberg außerdem schreibt, will Google entsprechende Inhalte nur auf Anfrage löschen.
Patientendaten in den Suchergebnissen können für die Betroffenen sehr unangenehm sein. In einem Fall hatte beispielsweise ein Labor in Indien irrtümlicherweise die Ergebnisse von Bluttests hochgeladen, unter denen sich auch die Resultate von HIV-Untersuchungen befanden. Teile dieser Ergebnisse landeten schließlich im Google-Index.
Titelbild © comecoba - Fotolia.com