Google will PageSpeed Insights überarbeiten oder komplett einstellen, weil es die falschen Anreize liefert.
Auf der Q&A-Runde des diesjährigen SEO-Days hat Johannes Müller mitgeteilt, dass Google PageSpeed Insights, ein Tool zur Messung der Geschwindigkeit von Webseiten, demnächst komplett überarbeitet oder sogar abgestellt werden soll.
Der Grund dafür sind die vom Tool ausgehenden Optimierungsanreize, die in die falsche Richtung weisen können. Um einen möglichst hohen Punktwert zu erzielen (maximal 100 sind jeweils für die Darstellung auf dem Desktop und Mobilgeräten möglich), investieren viele Webmaster und SEOs viel Zeit und Geld. Dabei kommt es gar nicht darauf an, ob eine Seite beispielsweise 88 oder 91 Punkte erreicht.
Google unterscheidet nämlich nur auf grober Ebene zwischen besonders langsamen und durchschnittlich bis schnell ladenden Seiten. Als Faustregel gilt nach wie vor eine Ladezeit von zwei bis drei Sekunden.
Auch die Verbesserungsempfehlungen, die PageSpeed Insights liefert, sind oftmals wenig hilfreich. So wird zum Beispiel häufig die zu kurze Caching-Dauer von JavaScript-Dateien kritisiert, die jedoch in vielen Fällen von Google selbst stammen - etwa dann, wenn Werbung per AdSense ausgespielt wird.
Wenn eine Webseite im Test mit PageSpeed Insights bereits im grünen Bereich liegt, also 85 Punkte oder mehr erreicht, und wenn die Ladezeit der Seite bei höchstens zwei bis drei Sekunden liegt, so sind weitere Optimierungen am Page Speed vermutlich nicht erforderlich.
Vielen Dank an Dr. Lars Osthoff für diesen Hinweis!
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