Ein- oder Mehr-Domain-Strategie? Für Betreiber größerer Webseiten mit internationalem Publikum und / oder verschiedenen Themen stellt sich oft die Frage, ob alle Inhalte besser auf einer liegen oder auf mehrere Domains verteilt werden sollten. Die Entscheidung für eine Ein- oder Mehr-Domain-Strategie sollte gut überlegt werden und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Auf Searchenginewatch gab es dazu einen guten Beitrag, von dem ich die wichtigsten Erkenntnisse übersetzt habe.
Der Linkbuilding- und Suche-Spezialist Peter van der Graaf hat auf Searchenginewatch die verschiedenen Vor- und Nachteile von Ein- und Mehr-Domain-Strategien verglichen. Gerade für international relevante Webseiten ist die Wahl der passenden Domainstrategie von entscheidender Bedeutung. Nachfolgend findet Ihr die wichtigten Erkenntnisse aus dem Artikel.
Vorteile einer Mehr-Domain-Strategie
Leichteres Anpassen an verschiedene Keywords möglich. Die Verwendung mehrerer URLs bietet naturgemäß auch mehr Kombinationsmöglichkeiten und Gelegenheiten, Keywords unterzubringen. Aber Vorsicht: EMD-Update. Bei rein keywordgetriebenen URLs ohne Markenrelevanz drohen Verluste im Ranking.
Linkability von kleineren Sites manchmal höher als von größeren Seiten mit breiterem Spektrum. Grund: weniger Hemmungen, eine konkurrierende Seite zu verlinken, weil Schnittmenge kleiner.
Deep Links sind schwer zu bekommen. Wird eine kleinere Webseite verlinkt, ist die Chance auf Links zu spezielleren Inhalten größer. Da eine Vielzahl der Backlinks auf die Startseite einer Webseite gesetzt werden, können bei kleineren Nischenwebseiten dadurch trotzdem spezifischere Inhalte verlinkt werden.
Das Dominieren der SERPs kann bei Verwendung mehrerer Domains leichter sein. Mehr Domains bedeutet oft auch mehr Treffer auf den SERPs. Allerdings gilt es, für die einzelnen Domains spezielle Inhalte zu schaffen.
Länderspezifische TLDs (ccTLDs) können einen zusätzlichen Rankingbonus im jeweiligen Land bewirken. Generische TLDs (gTLDs) müssen dies mit einer zusätzliche Menge an lokalen Links ausgleichen. Hierbei ist auch die Trennung zwischen Sprache und Land zu beachten. Gibt es Überschneidungen zwischen Ländern und Sprachen?
Vorteile einer Single-Domain-Strategie
Vertrauenswürdigkeit einer Single-Domain-Webseite kann größer sein. Auch bestimmte Transaktionen wie Bestellungen sollten auf einer einzigen Domain durchgeführt werden. Für bestimmte, nutzerspezifische Inhalte dagegen kann sich die Aufteilung auf mehrere Domains anbieten.
Großer Aufwand, für jede einzele Domain Unique Content zu schaffen. Inhalte sollten nicht auf verschiedenen Domains wiederverwendet werden, um Duplicate Content zu vermeiden.
Zu beachten ist auch die interne Verlinkung zu anderen Sprach- und Länderversionen. Diese seitenweiten Links werden von Google auf einer einzelnen Domain als weniger störend angesehen als bei Verteilung auf verschiedene Domains.
Der Aufbau von Autorität ist ein Faktor, der sich auch auf die Domain bezieht. Autorität wird vor allem durch hochwertige Links von relevanten Quellen erworben. Dies ist bei Verwendung einer einzelnen Domain leichter als bei mehreren Domains.
Fazit: Es kommt auf die Zielgruppen an
Sofern eine Webseite für sehr unterschiedliche Nutzer gedacht ist, das heißt vor allem unterschiedliche Länder und / oder Sprachen, bietet sich die Mehrdomain-Strategie an. Der Grund ist, dass länderspezifische Angebote einen Rankingvorteil im jeweiligen Land besitzen und die Inhalte besser fokussiert werden können.
Bei einem homogeneren Zielpublikum dagegen bietet sich die Ein-Domain-Strategie an. Hier ist der Aufwand für den Linkaufbau und die Seitenpflege geringer. Doch auch eine spätere Aufteilung unter Verwendung von 301-Redirects ist möglich.
Von Christian Kunz+
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