Google ist auf der Suche nach WordPress-Entwicklern, um die Plattform voranzutreiben und Themen wie AMP, Sicherheit und Progressive Web Apps zu fördern. Bevorzugt Google WordPress als Content Management System?
WordPress ist das weltweit meist genutzte Content Management System (CMS). Rund 60 Prozent aller Webseiten laufen unter WordPress. Zu den Vorteilen des CMS gehören eine leichte Bedienbarkeit und eine riesige Auswahl an Erweiterungen sowie eine große Entwickler-Community.
Auch Google scheint ein großer Freund von WordPress zu sein. Das zeigt sich unter anderem daran, dass das Unternehmen auf der Suche nach erfahrenen Entwicklern für das CMS ist. Wie Google-Mitarbeiter Alberto Medina auf seinem privaten Blog schreibt, sollen die Entwickler dazu beitragen, aktuelle Trends im Web wie Service Worker, Push Notifications, Identitätsmanagement und Sicherheit mit WordPress zusammenzuführen.
Googles WordPress-Vision umfasse demnach die Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung des WordPress-Cores, spezieller Tools, Themes, Plugins und der Infrastruktur. Als Beispiele nennt Google
- Die Weiterentwicklung des Gutenberg-Plugins und damit das Schaffen zusätzlicher Editiermöglichkeiten für Inhalte
- Progressive Themes zur Verbindung mit modernen Webtechnologien
- Erweiterung des AMP-Plugins
- Vorantreiben des Tide-Projekts, um die Entwicklung hochwertiger Themes zu erleichtern
- Entwicklung von Tracking-Tools für WordPress
Für die potentiellen neuen Mitarbeiter wird es eine Reihe von Anreizen gegeben:
- Zusammenarbeit mit den Software-Ingenieuren von Google und mit externen WordPress-Entwicklern
- Enge Kooperation mit der Wordpress-Community
- Teilnahme an Diskussionen um Technik und Design
Genießen WordPress-Seiten bei Google Vorteile?
Dass Google auf WordPress setzt, sollte Webmaster auforchen lassen. Eine mögliche Folge ist, dass sich das CMS zukünftig besonders gut an die Anforderungen von Google ausrichten lässt, indem beispielsweise Plugins verwendet werden, die von Google entwickelt oder mitentwickelt wurden.
Allerdings ist damit auch die Gefahr verbunden, sich in eine zu große Abhängigkeit zu begeben. Ähnlich verhält es sich bereits jetzt mit AMP - solche Seiten werden zwar von Google bevorzugt ausgespielt, allerdings über Google-Server.
Johannes Müller rät übrigens auf Anfrage eines Nutzers, man solle das CMS verwenden, das am besten zu den eigenen Ansprüchen passe:
Ob das auch zukünftig so gelten wird, oder ob WordPress von Google irgendwann gegenüber anderen CMS empfohlen wird, bleibt abzuwarten.
Ob Google auch die Weiterentwicklung anderer Content Management Systeme wie Joomla fördert, ist ebenfalls eine interessante Frage. Joomla verfügt immerhin über einen Marktanteil von knapp sieben Prozent weltweit. Dazu kommen mehr als 20 Prozent aller Webseiten, die andere CMS verwenden.
Ist es wünschenswert, dass zukünftig nur noch ein CMS genutzt wird? Diese Frage ist so umfassend und komplex, dass sie in einem gesonderten Beitrag behandelt werden muss. Nur eines ist anzumerken: Die Entwicklung von Webseiten und Webtechnologien lebt auch und gerade von der Heterogenität der genutzten Software.