Eine neue Studie zeigt, dass eine Personalisierung der Ergebnisse in Google News kaum stattfindet. Google bestätigt das.
Die sogenannte Filterblase (auch Filter Bubble genannt) ist ein sehr populäres Thema. Im Grunde besagt die Theorie, dass Nutzer von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken bevorzugt solche Ergebnisse und Nachrichten sehen, die ihren persönlichen Vorlieben und ihrer Einstellung entsprechen. Dadurch verlieren sie den Blick für andere Meinungen und Blickwinkel.
Eine aktuelle Studie der Wissenschaftler Seth C. Lewis und Efrat Nechushtai zeigt nun, dass zumindenst in Bezug auf Google News noch keine Rede von der Filterblase sein kann. Sie untersuchten die News-Ergebnisse von 168 Testpersonen mit unterschiedlichen Interessen und Einstellungen. Es ging dabei um jeweils die ersten fünf Suchergebnisse zu Donald Trump und Hillary Clinton während des US-Präsidentschaftswahlkampfs im Jahr 2016.
Dabei zeigte sich, dass unabhängig von Einstellungen und Bundesstaat weitgehend die gleichen Ergebnisse erschienen:
- Die Top-Empfehlungen in den Ergebnissen waren für liberale und konservative Nutzer gleich
- 99,9 Prozent der untersuchten Publisher (41) erreichten sowohl die konservativen als auch die liberalen Nutzer
- 69 Prozent der Empfehlungen stammten von fünf Publishern
- Die fünf meistempfohlenen Publisher konnten 49 Prozent der Links für sich verzeichnen.
Google selbst erklärt immer wieder, die Personalisierung der Suchergebnisse werde überschätzt. So hatte zum Beispiel Danny Sullivan im Mai mitgeteilt, dass Nutzer mit derselben Sprache und am selben Ort auch weitgehend identische Ergebnisse erhielten.
In Bezug auf die Studie sagte Sullivan, die Ergebnisse seien wenig überraschend. Die Personalisierung der Suchergebnisse sei weniger stark als oftmals angenommen:
Bei Google scheint also die Filterblase noch nicht in dem Ausmaß zu bestehen, wie es oftmals vermutet wird. Um diese Vermutung zu untermauern, sollten allerdings weitere Studien betrachtet werden, die auch die organischen Suchergebnisse einbeziehen.