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Original-Domain für AMP-SeitenGoogle hat eine Möglichkeit präsentiert, wie die ursprünglichen Domains von AMP-Seiten in der Suche angezeigt werden können. Dazu wird eine Technik mit dem Namen Signed HTTP Exchanges verwendet.

Ein Ärgernis für AMP-Publisher war es bisher, dass Google nicht die Original-Domain ihrer AMP-Beiträge anzeigte, sondern dass URLs des Google-Caches erschienen.

Jetzt gibt es eine Lösung, wie auch für AMP-Seiten die ursprüngliche Domain angezeigt werden kann. Dazu wird eine Technik mit dem Namen Signed HTTP Exchanges verwendet. Diese stellt sicher, dass sich die Inhalte eines Dokuments auf dem Weg vom Publisher zum Nutzer nicht verändert haben. Dazu werden kryptografische Signaturen genutzt. Der Vorteil: Der Browser kann solche Dokumente so behandeln, als stammten sie direkt vom Publisher, auch wenn sie von einer anderen Quelle wie zum Beispiel aus dem Google-Cache geladen werden.

Signed HTTP Exchanges können derzeit nur in Google Chrome ab der Version 71 genutzt werden. Diese wird aber erst gegen Ende des Jahres produktiv sein. Vorab kann bereits Chrome Canary genutzt werden, das bereits die Version 72 trägt.

Wer die Darstellung der Original-Domain für eine AMP-Seite einmal ausprobieren möchte, kann die Seite https://www.google.com/?esrch=WebPackage::Demo aufrufen. Dort erscheint eine Suchebox. Gibt man hier zum Beispiel eine Suchanfrage nach "learn AMP by example" ein und klickt auf das Suchergebnis der Seite "Learn AMP by Example" von der Domain ampbyexample.com, landet man auf einem AMP-Artikel, wobei die ursprüngliche Domain des Publishers angezeigt wird:

 

AMP-Artikel mit Original-Domain

 

Warum sind HTTP Signed Exchanges für die Darstellung der Original-Publisher-Domain bei AMP-Seiten nötig?

Der Grund dafür ist, dass Google bei AMP-Seiten ein Prefetching vornimmt. Das bedeutet, dass bereits beim Laden der Suchergebnisse die Inhalte der dort enthaltenen AMP-Seiten geladen werden, damit diese nach dem Klick so schnell wie möglich angezeigt werden können.

Google lädt aber zur Wahrung der Privatsphäre der Nutzer keine Inhalte von Drittseiten, bevor auf ein Ergebnis geklickt wurde. Ansonsten könnten diese Drittseiten Informationen über den Nutzer erhalten, obwohl dieser niemals deren Seiten aufgerufen hat. Aus diesem Grund werden die betreffenden Inhalte von einem Google-Server geladen, dem Google AMP-Cache. Dies wird auch als Privacy Preserving Prefetching bezeichnet.

 

Funktionsweise von HTTP Signed Exchanges

Um einerseits Privacy Preserving Prefetching zu ermöglichen und andererseits die Ursprungs-Domain des Publishers anzeigen zu können, werden HTTP-Aufrufe und HTTP-Antworten kryptografisch signiert. Dazu benötigt der Publisher einen privaten Schlüssel. Auf diese Weise kann garantiert werden, dass das Dokument, das vom AMP-Cache ausgeliefert wird, nicht von der Publisher-Version abweicht:

 

HTTP Signed Exchange

Bild: The AMP Project

 

Damit das funktionert, wird eine Backend-Komponente auf Seite des Publishers benötigt: der AMP Packager. Er arbeitet als Proxy und empfängt HTTP-Anfragen für ein AMP Web-Paket. Diese werden zum Server des Publishers weitergeleitet und in ein Signed Exchange-Paket umgewandelt.

Ein weiterer Vorteil des AMP Packagers ist, dass dieser Änderungen am Dokument vornimmt, um die Seite für die Auslieferung aus dem AMP-Cache zu optimieren, ohne dass sich die Darstellung für die Nutzer verändert.

 

AMP Packer

Bild: The AMP Project

 

Um diesen Mechanismus zu nutzen, gibt es derzeit zwei Möglichkeiten: Entweder nutzt man das Open Source-Tool AMP Packager in der eigenen Infrastruktur - dazu benötigt man allerdings auch ein neues Zertifkat mit der CanSignHttpExchanges-Erweiterung, das momentan nur von DigiCert zur Verfügung gestellt wird, oder man greift auf ein Content Delivery Network (CDN) zurück, das Signed Exchange unterstützt. Cloudflare arbeitet gerade an einer entsprechenden Applikation.

Erfreulich ist, dass Google die Sorgen und Beschwerden der Publisher hinsichtlich der Anzeige ihrer Domains auf AMP-Seiten in der Suche ernst nimmt und jetzt eine sinnvolle Lösung für dieses Problem anbietet. Bis sich diese allerdings ohne größeren Aufwand und auf breiter Ebene nutzen lässt, dürfte noch einige Zeit vergehen.

 


Christian Kunz

Von Christian Kunz

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