Google wird die Unterstützung moderner Ad Blocker für Chrome auf Enterprise Nutzer beschränken. Damit stehen für normale Nutzer in Chrome nur noch Ad Blocker zur Verfügung, die auf Filterregeln basieren. Doch auch hier zeichnen sich Probleme ab.
Vor einigen Monaten hatte Google einige Änderungen an der Plattform für Chrome-Extensions vorgeschlagen. Durch die im sogenannten Manifest V3 beschrieben Änderungen würden einige der aktuellen Ad Blocker nicht mehr funktionieren. Dabei geht es vor allem um Anpassungen des Permission-Systems und die Art und Weise, wie viele Ad Blocker funktionieren. Extensions wie uBlock Origin und Ghostery verwenden die webRequest API von Chrome. Damit lässt sich erreichen, dass Anzeigen schon vor dem Download blockiert werden. Dies wäre nach der Änderung so nicht mehr möglich.
Googles Ankündigung hatte zu großem Protest geführt. Doch die Kritik scheint nicht verfangen zu haben: Google bleibt grundsätzlich bei den angekündigten Änderungen. Lediglich für bezahlende Enterprise-Nutzer soll es eine Ausnahme geben. Google schreibt dazu:
"Chrome is deprecating the blocking capabilities of the webRequest API in Manifest V3, not the entire webRequest API (though blocking will still be available to enterprise deployments)."
Die Fähigkeit zum Blockieren unerwünschter Inhalte per webRequest API bleibt also grundsätzlich bestehen, aber eben nur für Enterprise-Nutzer. Alle anderen Nutzer schauen buchstäblich in die Röhre.
Im Hinblick auf Ad Blocking-Erweiterungen bedeutet das, dass zukünftig nur noch regelbasierte Systeme funktionieren werden, wie sie zum Beispiel AdBlock Plus einsetzt. Allerdings gibt es in Chrome derzeit eine Beschränkung auf 30.000 Regeln, während bestimmte Ad Blocker-Listen wie EasyList 75.000 Regeln und mehr umfassen.
Google plant nach eigener Aussage eine Erweiterung dieser Obergrenze, macht dies aber abhängig von Performancetests.
Googles Schritt ist nachvollziehbar, bedrohen all zu effiziente Ad Blocker doch die Haupteinnahmequelle des Unternehmens. Der Mutterkonzern Alphabet nennt Ad Blocking-Erweiterungen einen Risikofaktor für Googles Erlöse:
"Technologies have been developed to make customizable ads more difficult or to block the display of ads altogether and some providers of online services have integrated technologies that could potentially impair the core functionality of third-party digital advertising. Most of our Google revenues are derived from fees paid to us in connection with the display of ads online. As a result, such technologies and tools could adversely affect our operating results."
Als Alternative zu Chrome bietet sich zum Beispiel Firefox an, der ebenfalls auf allen Plattformen inklusive Android verfügbar ist. Auf Firefox werden Ad Blocker wie uBlock Origin auch weiterhin funktionieren.
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