Google verkürzt mit dem Update auf Chrome 76 die angezeigten URLs. Subdomains wie 'www' werden nicht mehr dargestellt. Auch das Protokoll ist nicht mehr sichtbar.
Jetzt also doch: Mit dem Wechsel auf Version 76 werden in Google Chrome Subdomains wie "www" und "m" in der Adressleiste des Browsers abgeschnitten. Auch das "http" bzw. "https" ist nicht mehr zu erkennen:
Google hatte bereits in Chrome 69 URLs abgeschnitten, dies aber nach heftiger Kritik der Nutzer wieder zurückgenommen.
Die zuständige Google-Produktmanagerin Emily Schechter erklärte dazu, man wolle URLs leichter lesbar und verständlicher gestalten, indem ablenkende Elemente entfernt würden, die für die meisten Chrome-Nutzer nicht relevant seien.
Das sehen einige Nutzer aber ganz anders. So würden zum Beispiel zum Zweck von A/B-Tests auf manchen Websites bewusst unterschiedliche URL-Varianten verwendet, was dann nicht mehr erkennbar ist. Nicht alle DNS-Einstellungen für domain.com und www.domain.com seien außerdem auf demselben Server. Zudem beeinträchtige das Abschneiden der URLs das Vertrauen gegenüber dem Browser, dass alle wichtigen Informationen geliefert würden.
Wer das alte Verhalten des Browsers wieder herstellen möchte, kann dies per Eingabe von chrome://flags/#omnibox-ui-hide-steady-state-url-trivial-subdomains in die Adresszeile erreichen. Hier stehen verschiedene Optionen zur Verfügung:
- Defaullt: neues Verhalten ohne "www", "m" und "http" bzw "https"
- Enabled: nur "http" bzw. "https"
- Disabled: altes Verhalten mit kompletten URLs
Google geht mit dieser Änderung einen entscheidenden Schritt in Richtung Relativierung der Bedeutung von URLs. Es wird vermutet, dass Google daran arbeitet, URLs in der Form, in der sie heute verwendet werden, durch andere Lösungen zu ersetzen.