Das Setzen aller ausgehenden Links auf 'nofollow' bringt laut Johannes Müller von Google keine Vorteile. Einige Webmaster und SEOs argumentieren jedoch, das Prüfen jedes einzelnen Links sei zu aufwändig. Daher sei es besser, gleich alle Links auf 'nofollow' zu setzen.
Das "nofollow"-Attribut für Links dient dazu, Google und anderen Suchmaschinen mitzuteilen, damit ausgezeichnete Link nicht zu werten. Google empfiehlt "nofollow"-Links zum Beispiel für Werbung und bezahlte sowie andere Arten von Links, die nicht den Google Webmaster-Richtlinien entsprechen.
Allerdings gibt aktuell es einen Trend zu mehr "nofollow"-Links. Vermutlich aus Vorsicht verwenden immer mehr Webmaster dieses Attribut für die ausgehenden Links auf ihren Websites. Zwar hatte Google erklärt, diese Praxis stelle momentan noch kein Problem dar, doch wies Johannes Müller in einem Webmaster-Hangout darauf hin, es sei nicht hilfreich, alle Links auf "nofollow" zu setzen. Für Websites ergäben sich dadurch keinerlei Vorteile, im Gegenteil: Websites, die Links auf natürliche Weise setzen, würden gegenüber Websites mit ausschließlich "nofollow"-Links profitieren.
Zudem, so Müller weiter, sollten News-Publisher den Inhalten vertrauen, die sie verlinken. Sie sollten ein Verständnis dafür haben, was sie verlinken und wofür sie stehen möchten.
Dem entgegnete SEO Martin MacDonald, Müllers Standpunkt sei akademisch. In der Realität sei das Setzen von "nofollow" für alle Links die einfachste Möglichkeit, bezahlte Links abzuwerten, ohne jeden einzelnen Artikel prüfen zu müssen:
Dem entgegnete Johannes Müller, sicherlich sei es schwierig, Links in großem Stil zu überprüfen. Aber es sei auch bequem, einfach alle Links auf "nofollow" zu setzen. Schließlich seien auch Richtlinien für Inhalte und erstellte Werke granularer:
Die Haltung vieler Publisher ist durchaus verständlich, denn es ist in der Tat schwer, alle Inhalte und die darin enthaltenen Links zu prüfen. Die Situation hat sich dadurch verschärft, dass in letzter Zeit einzelne Texter bezahlte Links eingebaut haben, ohne den Betreiber der jeweiligen Website zu informieren. Damit haben sie letztendlich auch der Website geschadet, auf welcher die betreffenden Inhalte veröffentlicht wurden.
Noch problematischer sind Websites mit einer großen Menge an nutzergenerierten Inhalten. Diese zu überprüfen, erfordert noch mehr Aufwand und ist kaum zu bewerkstelligen. Aus diesem Grund setzen viele Website-Betreiber Links aus nutzergenerierten Inhalten wie Kommentare grundsätzlich auf "nofollow".
Für Google und andere Suchmaschinen kann die wachsende Zahl von "nofollow"-Links zum Problem werden, denn nach wie vor sind Backlinks ein wichtiger Rankingfaktor. Wenn "nofollow"-Links hier nicht einfließen, reduziert sich die Bewertungsbasis entsprechend.
Inhaber kleiner und mittlerer Websites sollten jedoch davon absehen, alle Links auf "nofollow" zu setzen und dies jeweils im Einzelfall entscheiden.
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