Mit Keen bringt Google ein neues Produkt heraus, das stark an Pinterest erinnert. In Keen werden Inhalte zu interessierenden Themen gesammelt und auf einer Art Pinwand zusammengestellt. Dabei nutzt Google maschinelles Lernen.
Keen, ein neuer Dienst von Googles Inkubator Area 120, wurde heute ausgerollt. Bei Keen handelt es sich um eine Mischung zwischen den bekannten Google Alerts und Pinterest. Per Google Alert kann man sich benachrichtigen lassen, wenn Google neue Inhalte zu einem bestimmten Thema findet. In Keen werden diese auf einer Art von Pinwand zusammengestellt - ähnlich der Weise, die man von Pinterest kennt.
Keen bedeutet übersetzt so viel wie "interessiert". Als "Keen" werden aber auch Personen mit einer schnellen Auffassungsgabe bezeichnet. Jedes Thema im Produkt wird ebenfalls mit "Keen" bezeichnet.
Keen kann man mit einem bestehenden Google-Konto verwenden. Innerhalb des Dienstes stehen bereits einige Keens als Vorschläge zur Verfügung, zum Beispiel zum biologischen Farming, zum Schreiben von besseren Ansprachen oder über koreanische Filme.
Man kann aber auch eigene Interessen angeben. Daraufhin schlägt Google Unterthemen vor. Für das Thema "Suchmaschinenoptimierung" erhält man zum Beispiel die Unterthemen "Suchmaschinenoptimierung lernen", "Suchmaschinenoptimierung WordPress" und weitere Vorschläge:
Man hat außerdem die Möglichkeit, sich bis zu zweimal wöchentlich über neue Beiträge zu den gewählten Themen informieren zu lassen.
In jedem Keen sieht man dann jeweils eine Pinwand mit Bildern, die zum gewählten Thema passen. Dazu können Artikel, Blogbeiträge, YouTube-Videos und auch Links auf Amazon-Produkte gehören.
Man kann Inhalte zu Keens hinzufügen, entfernen oder ein Keen teilen, so dass auch andere Nutzer Inhalte hinzufügen können. Keens können öffentlich oder privat sein.
Für die Zusammenstellung der Inhalte verwendet Google die Suche und auch maschinelles Lernen. Mit wachsender Menge der Inhalte werden die vorgeschlagenen Inhalte immer besser. In Keen erscheinen nicht nur neue Inhalte. Auch ältere Websites, Ereignisse, Videos und Produkte können angezeigt werden.
Keen wurde in Zusammenarbeit mit Googles "People and AI Research" entwickelt, kurz "PAIR". Dabei geht es im Wesentlichen um humanzentriertes maschinelles Lernen.
Google verwendet ähnliche Techniken, um den Newsfeed in der Google-App zu erstellen. Dabei werden sowohl die Suche-Historie eines Nutzers sowie Themen verwendet, denen ein Nutzer folgt.
Mit Keen schreitet die Personalisierung des Webs voran. Das birgt gleichzeitig die Gefahr, dass sich durch die thematische Festlegung sogenannte Filterblasen bilden, aus denen die Nutzer nur schwer herausfinden können.